Bildende Kunst – Mitglieder

Joseph Werner

Historien-, Bildnis- und Miniaturmaler

Am 22. Juli 1637 in Bern geboren,
gestorben am 21. September 1710.
Von 1695 bis 1710 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.
Von 1695 bis 1700 Direktor der Akademie der Künste.
Aufsicht über alle kurfürstlichen Gemälde in Berliner und anderen Schlössern.

Biographie

Joseph Werner, geboren zu Bern in der Schweiz 1637 lernte die Malerei bei Mathäus Merion in Frankfurt a. M. u. ging nach Rom, wo er neben der Oelmalerei auch die Miniaturmalerei übte, u. mehr darin leistete als in der Oelmalerei. Im Jahre 1667 bis 1682 war er in Augsburg. Er ward nach Frankreich berufen und ging wieder in seine Vaterstadt zurück. Der Staatsminister Eberhard von Dankelmann, der mit Terwesten unzufrieden war, berief ihn 1695 ohne des Kurfürsten Wissen, als Direktor der neu anzulegenden Akademie der Künste, desgleichen aller Kunstarbeiten u. Zierrathen von kurfürstlichen Gebäuden (...) u. anderen dergleichen Sachen, nach Berlin. Zugleich ward ihm die Aufsicht über alle kurfürstl. Gemälde, sowohl in Berlinischen als in anderen Schlössern, dann Säuberung, bessere Stellung u. Rangierung u.s.w. übertragen. Er versprach auch, bei dem Einkauf der Malereien sein Gutachten zu geben u. sein angefangenes Werk (das aber nie erschienen) welches bei dergleichen anzurichtenden Akademien höchst nothwendig ist, zu kontinuieren u. auszuführen. Für alles dieses wurden ihm 1000 Thaler zugesagt: daneben ward ihm freigestellt, Privatinvormation zu halten u. sich dafür bezahlen zu lassen. Auch ward er in seiner Bestallung nebst dem Kurfürsten, an den Freyherren v. Dankelman (seinen eigentlichen Patron) verwiesen. Nachher wurden ihm 400 Thaler zugelegt, die nach seiner Abreise seinem Sohn Christoph Joseph gegeben wurden. Im Jahre 1704 hatte er viel Streit über eine Anzahl königl. Malereien, die durch ihn und seine Leute repariert und mit Firnissen überzogen wurden, die von Kennern den Gemälden für schädlich gehalten wurden. Um 1706 ging er nach seinem Vaterlande zurück, wo er den 21. Sept. 1710 starb. (...) Sein Sohn Christoph Joseph geniß seit 1706 nach seines Vaters Abwesenheit 400 Thaler von dessen Gehalt, u. ward zum königl. Kunstverwahrer ernant, hatte auch als solcher die Mitaufsicht über die Gemälde. Er war noch 1711 in Berlin und ging dan nach Dresden. Seine Frau Ana Maria geborene Haid malte Bildnisse in Miniatur, welche Göbel, Busch u. a. gestochen haben. (Nicolai)
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)