20. Akademie-Gespräch
Die Neuerfindung der Künste?

Pariser Platz
17.4.2008

Unter den 68ern waren viele Künstler, die mit ihrer Kunst auf die Veränderung der Gesellschaft zielten und eine Revolution der Künste forderten. Eingreifende Kunst, Tod der Literatur, Authentizität, Aktion sind einige der Schlagworte, die für Neuorientierungen standen. Künstler und Publikum wurden in Performances und Happenings gemeinsam aktiv und entdeckten den öffentlichen Raum. Der neue deutsche Film, Reportage und Dokumentarisches in der Literatur, experimentelle Versuchsanordnungen und ein neuer Materialbegriff in der Musik, politisches Theater, Tanz, Kabarett und Kindertheater veränderten den Kunstbetrieb. Autoren, Regisseure, Grafiker gründeten Selbstverlage und Zeitschriften und versuchten sich in einer Gegenöffentlichkeit, Programmkinos und kommunale Kinos sollten die kommerzielle Filmindustrie zurückdrängen, Theaterintendanten praktizierten mit ihren Ensembles Basisdemokratie bei Entscheidungen über Inszenierungen und Arbeitsabläufe. Was ist in der Kunst von den Forderungen von '68 umgesetzt worden?
Claudia Henne im Gespräch mit Michael Ballhaus, Jochen Gerz, Andres Veiel, Bettina Wegner und Klaus Staeck