Programm

Freitag, 29. November 2019
14 – 20.15 Uhr

Das Beispiel Namibia

In Kooperation mit dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)

14 – 14.30 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
BEGRÜSSUNG
Johannes Odenthal (Programmbeauftragter, Akademie der Künste) – mit einer kurzen Einführung in die künstlerische Fotodokumentation von Ixmucané Aguilar
Wolfgang Kaleck (Generalsekretär, European Center for Constitutional and Human Rights, ECCHR)
Wolf Iro (Leiter der Abteilung Kultur, Goethe-Institut, Zentrale München)

14.30 – 15.15 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
KEYNOTE
Joshua Castellino (Professor für Recht & Dekan der School of Law, Middlesex University, Großbritannien)
Sima Luipert (Stellvertretende Vorsitzende, Nama Traditional Leaders Association Technical Committee on Genocide, Namibia)

15.15 – 17 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
PANEL I
Addressing Colonial Injustice through the Law
Ida Hoffmann (Vorsitzende, Nama Genocide Technical Committee, Namibia)
Alexandra Kemmerer (Wissenschaftliche Referentin und Koordinatorin, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht)
John Nakuta (Dozent für Menschenrechte und Verwaltungsrecht, University of Namibia / Medienombudsmann, Namibia)
Moderation: Judith Hackmack (ECCHR)

Die Militäroperation der deutschen Schutztruppe gegen die Ovaherero und Nama, allgemein anerkannt als der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts, wirft bis heute grundlegende Gerechtigkeitsfragen auf. In aktuellen Debatten über einen angemessenen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit werden von allen Seiten rechtliche Argumente ins Feld geführt. Gleichzeitig ist es mittlerweile bekannt, dass auch im heutigen internationalen Recht koloniale Muster eingeschrieben sind. Wie können und müssen sich rechtliche Diskurse zum Thema des Kolonialismus verhalten? Wie können Fragen der Gerechtigkeit in und durch rechtliche Diskurse angesprochen werden? Was bedeutet Dekolonisierung des Rechts?

17.30, Pariser Platz, Black Box
GEMEINSAMER BESUCH
Isabel Tueumuna Katjavivi: They tried to bury us, 2018/2019
Multimediainstallation

18 – 19.30 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
PANEL II
Living Memories – Artistic Positions and Memory Politics
Isabel Tueumuna Katjavivi (Bildende Künstlerin, Namibia)
Trixie Munyama (Tänzerin, Performerin, Choreografin und Lehrerin, Namibia)
Moderation: Johannes Odenthal (Programmbeauftragter, Akademie der Künste)

Das kulturelle Gedächtnis ist eine Schlüsselthematik für postkoloniale Diskurse, vor allem aber für eine aktive Emanzipation aus vorherrschenden Verhältnissen. Hegemoniale Strukturen haben kulturelle Identitäten unterdrückt oder zu zerstören versucht.
Heute ist es insbesondere die künstlerische und kulturkritische Forschung, die an anderen Narrativen, neuen kulturellen Identitäten und gemeinsamen Transformationsprozessen arbeitet. Das Künstlerinnen-Panel widmet sich dieser.
Es geht um das Aufdecken kollektiver und individueller Traumata, um die Erinnerung von verdrängten Narrativen oder der Erfindung von neuen Identitäten jenseits von Herrschaftsformen des Kolonialismus oder der Apartheitspolitik. Kulturelles Gedächtnis versteht sich in den künstlerischen Installationen oder Performances als ein lebendiger Prozess der Aneignung und Transformation der eigenen Geschichte, vor allem aber als Behauptung der individuellen Positionen und Perspektiven.

19.30 – 20.15 Uhr, Pariser Platz, Plenarsaal
CLOSING REMARKS
Alejandra Ancheita (Gründerin und geschäftsführende Direktorin, ProDESC, Mexiko)
Jessé de Souza (Soziologe, Universidade Federal do ABC, Brasilien / Sorbonne Université, Frankreich)
Thomas Krüger (Präsident, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb)

Künstlerische Positionen

29. November – 8. Dezember 2019
Pariser Platz, Black Box
Isabel Tueumuna Katjavivi: They tried to bury us
Multimediainstallation 2018/2019
Täglich 11 – 19 Uhr