Musik – Mitglieder
Kirsten Reese
Komponistin, Klangkünstlerin
Am 7. Februar 1968 in Kiel geboren, lebt in Berlin.
Seit 2021
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Musik.
Biographie
1988-1996 Flötenstudium an der Hochschule der Künste Berlin, 1994 Diplom Instrumentalmusikerziehung, 1996 Diplom Musik.
1992/93 Studium der Flöte bei Robert Dick und der elektroakustischen Musik an der Manhattan School of Music, New York, Kurse zu Studiotechnik an der New School of Social Research.
1993-1996 Kurse am Elektronischen Studio der TU Berlin (digitale Klangverarbeitung und algorithmische Komposition).
1991-2005 Konzerttätigkeit als Solistin und in Ensembles), Aufführungen hauptsächlich mit zeitgenössischer und improvisierter Musik, Mitglied des Bläsertrios "e-vent" (Flöte, Oboe, Klarinette), Uraufführungen von Auftragswerken.
Seit 1994 Komposition, Produktion und Aufführungen von elektroakustischen Arbeiten, audiovisuellen und intermedialen Installationen und Performances, Kompositionen für Instrumente, Performer und Elektronik, sowie andere medien- und raumbezogene Formate, Aufführungen in Konzerten und Festivals in Deutschland und Europa.
2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Musikhochschule Detmold/ Universität Paderborn.
2001-2006 Mit-Kuratorin des Festivals Klangwerkstatt in Berlin.
2002-2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Lehre und Forschung zu den Themen zeitgenössische Musik, Gender, Internet/Neue Medien; Mitarbeiterin im Forschungsprojekt MUGI Musik und Gender im Internet (Leitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard).
2004-2007 Mitglied im Vorstand der Initiative Neue Musik Berlin e.V.
2006-2008 Meisterschülerin Komposition bei Daniel Ott an der Universität der Künste Berlin.
Seit 2008 Dozentin für elektroakustische Komposition an der Universität der Künste Berlin (künstlerische Mitarbeiterin, Gastprofessorin), verschiedene Jurytätigkeiten (Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Giga-Hertz-Preis des ZKM, Musikfonds, Berliner Förderprogramms Künstlerische Forschung)
Seit 2018 Leiterin des UNI.K | Studio für elektroakustische Komposition, Klangkunst und Klangforschung der UdK.
Seit 2012 0,5 W2-Professur für Ästhetische Bildung und Medienpädagogik an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin.
Seit 2014 Mitglied der Berliner Künstlergruppe errant sound – sound art space.
Werk
(Auswahl):
2000 Der tönende See, 16-Spur-Komposition für schwimmende 'Klangschüsseln'
2002 inyib, für neun Instrumente, Live-Elektronik, Zuspiel (6 Spuren), 15 Lautsprecher
2004 quiver (mit Victorine Müller), installative Performance für 6 Performerinnen und elektronische Musik
2006 Hallenfelder, Klang-Video-Installation für 20 Lautsprecher (Wellenfeldsynthese) und Videoprojektion
2010 Lotussound, Klanginstallation für 60 Lautsprecher in 7 Gärten/Arealen in Lotusland, Santa Barbara, CA, USA
2011 Vexierklang Hardenstein, Parcours mit Lautsprechern, Performern, Wehrrauschen, Wald- und Burgreflexionen
2011 Kurzes Hörstück über das Ende des Kapitalismus, Stereo
2011 Zoobrücke
2012 Hörpassage, Klanginstallation und Audiowalk
2013 no voice audible but that of the sea on the far side, 4-Kanal-Soundinstallation
2014 the lightest words had the weight of oracles, für Fairlight CMI Synthesizer und E-Gitarre
2015 Phantom Synchron, mit Daniel Ott, Sebastian Quack, Enrico Stolzenburg, eine musikalische Ortserkundung für 40 mobile Lautsprecherboxen, zwölf Instrumente und zahlreiche Mitwirkende.
2008/16 Messages, Performance für Archivklänge, Kassetten, verstärkte Flöte, verstärkte Objekte, Diaprojektor
2018 Berlin Rosenthaler Platz, Audiowalk mit singenden Sirenen, mit David Wagner
2018 Light Green Rituals, für Fairlight CMI Synthesizer und Ensemble
2017 r.d.l. - deep creation, Live Audio Processing, mit Objekten und Lautsprechern
2017 Atmende Kugel, für sechs Stimmen und rotierende Lautsprecherkugel
2017 Luthertöne, ein Kopfhörerspaziergang, mit David Wagner
2016/17 Stefan Panhans FREEROAM À REBOURS MOD#I.1, Musik zum Video
2018 Creatures and Signals, ortsspezifische Performance für Fairlight CMI und mutierte Tierstimmen
2019 Porpoise, für drei Synthesizer
2019 Location and Motion Songs Istanbul, ein performativer Soundwalk für Kopfhörer und andere Hörgeräte
2019 Neglou, performative Installation im Schwimmbad für Trompete, Unterwasserklang, verschwommene Aktionen
2020 Zum Beispiel Bienen, Musiktheater für Kinder
2021 Cobourg Nets, für Ensemble und Field Recordings, basierend auf einer Recherchereise zur Cobourg Peninsula, Northern Territory, Australien 2019
2021 Field Log Cobourg, Radiokomposition, Deutschlandfunk Kultur
2021 Cobourg Mind Maps, Künstlerpublikation
2021 Heimat:Habitate, für mobile Insekten-, Menschen- und Instrumentalstimmen und ihre elektronischen Anverwandlungen
2021 Your ears will hear a sound behind you, für Prophet Synthesizer und präparierte Altflöte
2022 Homeostasis, Audiovisuelle Installation, mit Robert Seidel, Video
2023 unknown wuuhing sound, für E-Gitarre, Violoncello, Kontrabassklarinette, Kontrabass und bio-/geophone Meeresklänge
2023 spirans, Klanginstallation im Freiraum des Lentos Museum Graz
2024 Rediviva intermixta, 8-Kanal-Sound- und Mixed-Media-Installation
2024 Boeseblick, Ensemble für elektronische Musik. fortlaufend
Komponierte Improvisationen mit Alessandra Eramo (voice, tapes, electronics); Korhan Erel (electronics, samples); Ariel Orah (electronics); Kirsten Reese (software, objects, microphones)
Publikationen (Auswahl):
Kirsten Reese, Stefan Wolpe: Piece in Two Parts for Flute and Piano (1960), Saarbrücken 1997
Seit 1996 Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, Lexika, CD-Booklets, Konzertmoderationen, Radiosendungen und -features (WDR, DeutschlandRadio). Schwerpunkte: elektronische Musik, Musik der 1920er/30er Jahre, experimentelle amerikanische Musik, Musik und Gender, Medialität und Materialität, historische elektronische Instrumente, Komposition mit Archiven und dokumentarisches Komponieren, Klangökologie und ökoakustische Soundscapes
2001-2007 Konzeption und Redaktion von multimedialen Internetpräsentationen für das Forschungsprojekt MUGI Musik und Gender im Internet
Über Kirsten Reese:
Kirsten Reese. Medien Klang Konstellationen Media Sound Constellations, hg. von Julia Gerlach, Hofheim 2010.
Mind the Gap. Medienkonstellationen zwischen zeitgenössischer Musik und Klangkunst. Schriften der fgnm, band I, hg. von Marion Saxer, Saarbrücken 2011
Soundart. Sound as a Medium of Art, hg. von Peter Weibel, Cambridge, London 2019
Martin Supper, Erhard Grosskopf, Kirsten Reese, Miriam Akkermann, Mads Kjeldgaard; Sound and Video Anthology: Program Notes. Computer Music Journal 2021
Gegenwärtig – 100 Jahre Neue Musik. Die Donaueschinger Musiktage, hg. von Björn Gottstein und Michael Rebhahn, Berlin 2021
Auszeichnungen
1999 Kompositionsstipendium des Berliner Senats für Wissenschaft, Forschung und Kultur für Arbeitsaufenthalt in der Musikakademie Rheinsberg
2001 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds
2001 Kompositionsstipendium des Berliner Senats für das Ensemble 'zeitkratzer'
2002 Artist-in-Residence Künstlerinnenstiftung Die Höge
2004 Kompositionsförderpreis Zonta Club Berlin
2005 Cité des Arts, Paris
2007 Karl-Hofer-Preis der Universität der Künste Berlin, gemeinsam mit den Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der Gruppe Stille Post
2007 Dorothea-von-Erxleben Stipendium der Hochschule für Musik und Theater Hannover
2007 Promotionsstipendium des Begabtenstudienwerks Villigst (nicht angetreten)
2008 Kompositionsstipendium der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
2009 Stipendium der Villa Aurora, Los Angeles
2010 Sonderpreis Deutscher Klangkunstpreis
2014/16 Arbeitsaufenthalt am Elektronmusikstudio EMS Stockholm
2011 Gastkünstlerstipendium ZKM Zentrum für Kunst- und Medientechnologie
2018 Arbeitsstipendium des Berliner Senats
2019 Goethe Institut Musikresidenz für Forschungsreise in Australien
2021 Nominierung Gema Musikautorenpreis für Klangkunst