Musik – Mitglieder
Biographie
Studium am Berner Konservatorium bei Émile Cassagnaud (Oboe) und bei Sándor Veress (Komposition).
Fortsetzung der Studien in Paris bei Yvonne Lefèbre (Klavier) und Pierre Pierlot (Oboe).
1959-1963 als Oboist Solist der Basler Orchester-Gesellschaft.
1961-1963 Kompositionsstudium bei Pierre Boulez.
Ab 1961 Schallplattenaufnahmen und weltweite Auftritte als Solo-Oboist.
Seit 1966 Professor an der Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau.
1987 Mitbegründung des Baseler Musikforums in Kooperation mit der Jungen Deutschen Philharmonie, seitdem verstärkt als Dirigent tätig.
1993/94 Composer-in-Residence des Orchestre de la Suisse Romande.
1996 Gastdirigent des Radio-Sinfonieorchester Stuttgart.
1998 Composer-in-Residence bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern.
1998-2001 Dirigent des Orchestre de Chambre Lausanne, seither dessen Gastdirigent.
2010 Composer-in-Residence beim Zermatt Festival.
2011 Mittelpunkt der Salzburger Mozartwoche.
2012 Mittelpunkt der Reihe "Salzburg contemporary" im Rahmen der Salzburger Festspiele. Theme Composer beim Suntory Foundation for Arts' Summer Festival
Heinz Holliger leitete führende Orchester wie die Wiener Philharmoniker, das Concertgebouw Orchester Amsterdam und das Cleveland Orchestra sowie Ensembles wie die Deutsche Kammerphilharmonie und das Ensemble Modern. Außerdem verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Chamber Orchestra of Europe.
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.
Werk
Bühnenwerke:
1976/77 Come and Go / Va et vient / Kommen und Gehen, Kurzoper in drei Akten nach dem Dramaticule von Samuel Beckett
1978/80 Not I, Monodram für Sopran und Tonband nach dem Stück von Samuel Beckett
1988 What Where, Kammeroper nach dem Stück von Samuel Beckett
1997/98 Schneewittchen, Oper nach Robert Walser
Orchester:
1963, rev. 1973 Elis, Drei Nachtstücke - Version für Orchester
1970 Pneuma für Bläser, Schlagzeug, Orgel und Radios
1974/75 Atembogen für Orchester
1985 Tonscherben, Orchester-Fragmente in memoriam David Rokeah (1916-1985)
1986 Zwei Liszt-Transkriptionen für großes Orchester
1992/93 (S)irató, Monodie für großes Orchester
2001 COncErto? ... cErtO!. Con soli per tutti (perduti?...)!
Kammerochester:
1983 Ad marginem für Kammerorchester und Tonband
1991 Ostinato funebre für kleines Orchester
1992/93 Engführung für Kammerorchester
1992/93 Der ferne Klang für Kammerorchester und Tonband
1992/93 Schaufelrad für Kammerorchester und 4-5 Frauenstimmen ad lib.
Soloinstrument und Orchester:
1993-1995 Konzert "Hommage à Louis Soutter" für Violine und Orchester
2000/01 Recicanto für Viola und kleines Orchester
Kammermusik:
1976/77 Come and Go / Va et vient / Kommen und Gehen, Kammermusik
nach Samuel Beckett
1982 Duo für Violine und Violoncello
1982/83 Vier Lieder ohne Worte für Violine und Klavier
1985-94 Lieder ohne Worte II, Sieben Stücke für Violine und Klavier
1988/94 Duo II für Violine und Violoncello
1989 Quintett für Klavier und vier Bläser
1995/98/99 Sechs Stücke für Oboe (auch Oboe d'amore) und Harfe
2002 Ma'mounia für Schlagzeug solo und Instrumental-Quintett
Soloinstrument:
1971 Cardiophonie für Oboe und 3 Magnetophone
1975 Chaconne für Violoncello solo
1980 Fünf Stücke für Orgel und Tonband
1980/83 "(t)air(e)" für Flöte solo
1981 Trema, Version für Violoncello solo
1981 Studie II für Oboe solo
1987 Praeludium, Arioso und Passacaglia für Harfe solo
1993-99 Chinderliecht/Kinderleicht. Stücke für kleine und große
Kinder auch zum Erzählen und Mitsingen für Klavier (und Gesang ad lib.)
1994/2000 Voi(es)x métallique(s) ("Zinnessang") für einen unsichtbaren Schlagzeugspieler
1995/96 Sonate (in)solit(air)e dite "Le Piémontois Jurassien" ou "de Tramelan-dessus à Hameau-dessus" für Flöte solo
1999 Partita für Klavier solo
1999/2000 Souvenirs de Davos für verschiedene Soloinstrumente, I für Oboe solo - II für Violine solo - III für Viola solo - IV für Violoncello solo - V für Harfe solo
Vokalwerke:
1956/57 Sechs Lieder auf Gedichte von Christian Morgenstern für Sopran und Klavier
1960 Drei Liebeslieder nach Gedichten von Georg Trakl für Altstimme und Orchester
1961/62, revidiert 1966 Schwarzgewobene Trauer. Studie für Sopran, Oboe, Violoncello und Cembalo nach einem Gedicht von Heinz Weder
1963/65 Der magische Tänzer, Versuch eines Ausbruchs, Text von Nelly
Sachs für zwei Sänger, gemischten Chor, Orchester und Tonband
1964 Glühende Rätsel nach Gedichten von Nelly Sachs für eine Altstimme und 10 Instrumentalisten
1975-91 Scardanelli-Zyklus für Solo-Flöte, kleines Orchester, Tonband und gemischten Chor
1987 Gesänge der Frühe nach Schumann und Hölderlin für Chor, Orchester und Tonband
1988 Jisei I nach letzten Gedichten von Basho, Fuso, Saimaro, Saimu und Ernst Meister für 4 Stimmen (Countertenor oder Alt, 2 Tenöre, Bariton oder 4 gleiche Stimmen) und japanische Tempelglocke ("Rin") oder Borduninstr. ad lib.
1990/91 Beiseit, 12 Lieder nach Gedichten von Robert Walser für Kontratenor (oder Alt), Klarinette (Bassklarinette), Akkordeon und Kontrabass
1991 Alb-Chehr, Geischter- und Älplermüsig fer d'Oberwallser Spillit für Sprecher, kleinen Chor ad lib. und Instrumentalensemble
1992/93/98 Drei Lieder nach Gedichten von Georg Trakl für Altstimme und großes Orchester
1994 Mileva-Lieder nach Gedichten der 6- bis 10-jährigen Mileva Demenga für Sopran und Klavier (3 Instrumente ad lib.)
1994/2000 Voi(es)x mètallique(s) ("Zinnessang") für einen unsichtbaren Schlagzeugspieler
1996 Dunkle Spiegel für Vokalquintett, Bariton solo und 5 Instrumentalgruppen, Texte von Nelly Sachs, Fernando Pessoa, Johannes von Tepl und aus dem I. Konrintherbrief
2000/2002 Puneigä. 10 Lieder mit Zwischenspielen nach Gedichten von Anna Maria Bacher (in Pumatter Titsch) für Sopran, Flöte (Piccolo, Altflöte, Bassflöte, Blockflöten-Kopfstück), Klarinette
(Bass-Klarinette, Kontrabass-Klarinette), Horn in F, Viola, Violoncello und Schlagzeug (mit Cimbalum)
Chor a capella:
1968/69 Dona nobis pacem für 12 Singstimmen a cappella
1971 Psalm für gemischten Chor a cappella, Text von Paul Celan
1975/78/79 Die Jahreszeiten, 3 mal 4 Lieder nach Gedichten von Scardanelli (Hölderlin) für 16-stimmigen gemischten Chor a cappella, zum Teil mit verschiedenen Instrumenten ad lib.
Tonbandkomposition:
1986 Introitus für Tonband
Publikation:
1996 "Heinz Holliger - Komponist, Oboist, Dirigent" herausgegeben von Annette Landau
Auszeichnungen
1959 Erster Preis für Oboe beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf
1985 Kompositionspreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins
1988 Kunstpreis der Stadt Basel, Frankfurter Musikpreis
1991 Ernst von Siemens Musikpreis
1994 Kompositionspreis der Fondation Prince Pierre de Monaco
1995 Premio Abbiati der Biennale Venezia
1998 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Zürich
2002 Grammy Award für die Oper "Schneewittchen" in der Kategorie "Producer of the Year, Classical"
2004 Preis der deutschen Schallplattenkritik
2007 Zürcher Festspielpreis
2008 Rheingau Musikpreis
2015 Schweizer Grand Prix Musik