Musik – Mitglieder
Manos Tsangaris
Komponist
Am 8. Dezember 1956 in Düsseldorf geboren, lebt in Köln und Dresden.
Seit 2009
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Musik.
Von 2012 bis 2021 Direktor der Sektion Musik.
Seit 2024 Präsident der Akademie der Künste, Berlin.
Biographie
1976-1983 Studium an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel (Komposition und Neues Musiktheater), bei Christoph Caskel (Schlagzeug) und daneben bei Alfons Hüppi an der Kunstakademie Düsseldorf.
1991 Dozent an der Sommerakademie Civitella d'Agliano.
Initiator des Kongresses Praemoderne in Köln.
2002 Dozent für transdisziplinares Komponieren bei Ny Musikk in Oslo und Stavanger, Norwegen.
2002-2007 künstlerischer Berater der Intendanz des Kölner Schauspielhauses.
2003 an der KlangKunstBühne der Universität der Künste Berlin.
2004, 2006, 2008 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik.
2007/08 Leitung des Akademieprojekts des Europäischen Zentrums der Künste in Dresden, Festspielhaus Hellerau.
2008/09 Vertretungsprofessur für Komposition an der Universität der Künste Berlin.
2009 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, Dresden.
2010 Mitbegründer des Internationalen Instituts für Kunstermittlung (iike). Forschung auf dem Gebiet der szenischen Anthropologie.
2012/13 Artist in Residence an der Züricher Hochschule der Künste: Masterstudiengang in Transdisziplinarität.
Seit 2016 künstlerischer Leiter der Münchener Biennale für Neues Musiktheater (zusammen mit Daniel Ott).
Seit den 1970er Jahren Autor von Gedichten, Auftritte als Solist und gemeinsam mit verschiedenen Musikgruppen (u. a. Ritim Grup und MIR) und Ausstellung von Zeichnungen, Theaterapparaten und Klanginstallationen.
Teilnahme an Festivals wie Cologne-New York (1989), ars electronica in Linz (1991), Sound Ways in St. Petersburg (1995), Yokohama Arts (1997) und Musica-Festival Strasbourg (1998, gemeinsam mit Hanna Schygulla, Markus und Simon Stockhausen). Schlagzeuger im Improvisationsensemble Drums Off Chaos mit Jaki Liebezeit und anderen.
Werk
(Auswahl):
1978 Studie für AkteurIn und Licht
1979 Traktat für AkteurIn, Objekte und Licht
1980 Stuhlgang (Meta) für zwei Akteure, Objekte und Licht
1980 "ö" für drei Sprecher, Geräusche und Licht
1980 o. T. für Bassklarinette, Stimmen, Objekte, Licht mit einer unvorbereiteten Person im Publikum. Mauricio Kagel gewidmet
1980 Molto Molto für Dirigenten und Licht
1981 So Low für Kontrabassklarinette und Störer. 2 Teile
1981 Pfähle. Hommage à Richard Long, Konzepttext, Aktion, Audioaufnahme und s/w-Dias
1981 Blaues Kreuz für zwei Akteure (auch: hohes Holzblasinstrument und Tasteninstrument), Objekte und Licht
1982/83 Meine sehr verehrten Dameisen und Herrenmeisen für Sprechertext, Bühnenaktion, Klavier (notiert) und Zuspielband
1983 Monde für Sprecherin, Zuspielband und kleines Ensemble
1984 Quartett für Diskantinstrumente, früherer Titel: Was wenn das Mondlicht auf dem Wasser sich böge um mein Auge zu verfehlen?
1985 Schütten! für vier Akteure
1985/89 Köpfe, für Köpfe, Rauminstallation und kleines Ensemble
1989 Tafel 1. Wiesers Werdetraum für zwei oder drei Spieler am Tisch, Walkman, Radio, mobile Lichtquellen und Fadenorgel (ein Spieler). Text: Hyacinth Freiherr von Wieser
1991 Tafel 2 für Hausfassade, Stimmen, Sprecher, mobile Instrumentalisten, Zuspielbänder, mobile Lichtquellen, Fadenorgel, Video-Monitore, Baumaschinen (ca. 30 Mitwirkende). Text: Manos Tsangaris
1992 Shellbum. Album für Klavier
1992 Fadenwerk für Klavier, Tuba, Glocken und Objekte (2 Spieler)
1993 ... winzig, Musiktheaterminiaturen für Räume mit begrenzter Zuschauerkapazität, Theater für ein Haus für Sprecher, Sänger, Instrumentalisten und Akteure in Ensembles verschiedener Größe
1993 grüns, sonometrische Komposition für drei Klaviere, Video und Darsteller
1994 Nachtstück mit Fenster für Sopran und Kammerensemble
1996 An die Vorwelt für großes Ensemble, zwei Sprecher, Dirigent-Solisten und Licht
1996 Wünschkonzert für das Ensemble L'art pour l'art in der Musikbox
1996 Ein-Personen-Kopf-Duschen-Schreiber aus winzig für Super-8-Film und Perkussion am Kopf (ein Spieler)
1997 Tafel 3 für Sopran, Trompete, Objekte, Schlagzeug, Fadenorgel, Licht (4 Spieler im Baum ); Auftragswerk für Neue Musik Rümlingen
1997 Kugelbahn, räumlich-installative Komposition für eine Person im Zentrum
1998 Fadenorgel, interaktive Klanginstallation für Licht- und Klangpendel (sechs schwingende CD-Player) in einem Kirchenschiff
1998 Drei Miniaturen für drei Frauenstimmen
1998 Sieben Fenster, Miniaturen / Zwischenspiele für großes Konzert für Sopran, Mezzosopran, Sopransaxophon, Trompete, Orgel, Schlagzeug
1998 Wittenau Blu, aus winzig für zwei Soprane, Violinen, Shrutibox, Perkussion, Bariton (drei Spieler)
1998/99 Drei Orte für Sopransaxophon, Klavier, Schlagzeug und mobile Lautsprecher (3 CD-Player)
1999/2000 Glockenturm für fünftöniges Geläut und Lichträume
1999 in situ für Trompete plus (kleine Perkussion und steuerbare Lichtquellen)
2000 RELIEF ODER DIE BUCHSTABENREVOLTE, Raumdichtung für Sprecherin, Violine (Sopran), Horn in F, Harmonium, Sampler (Sopransaxophon), stummen Darsteller, Bühneninstallation, Zuspielungen, Textprojektion und Lichtquellen
2000 I n i t i u m für Ado und Elsa Müller für zwei Sprecher, Orgel, Registranten (mit Perkussion) und Schlagzeug; Auftragskomposition der Neuen Musik Rümlingen
2000 Haben Sie Zeit? für Sprecherin, Sprecher, Violine (Stimme), Oboe (Englischhorn), Horn in F, Harmonium und Schlagzeug, Text: Karl Valentin
2001 Tafel N, Fassung von Tafel 1 für beliebig viele Spieler, paarweise an Tischen
1999/2000 SCHICHTWECHSEL. Wie gehts Ihnen? Raumdichtung für Sprecherin (Darstellerin), Lyrischen Sopran, Ensemble, Textprojektion und Licht
2002 Orpheus, Zwischenspiele, Stationentheater für Sopran, Mezzosopran, Altus, kleines Orchester, Buchstabenprojektion, 15 Darsteller, mindestens 50 Statisten, Fadenorgel, Aufzug, drei U-Bahnzüge und Licht. Text: Manos Tsangaris
2003 Ansage für Flöte-Solo
2003 Hier und Hier für zwei Spieler, Stimme, mobile Lichtquellen, Radios, Objekte
2004 Drei Räume Theater Suite, Musiktheaterminiaturen für Räume mit begrenzter Zuschauerkapazität, Theater für ein Haus für Sprecher, Sänger, Instrumentalisten und Akteure in Ensembles verschiedener Größe oder solistisch
2004 Die Döner-Schaltung, Musiktheaterminiaturen für Räume mit begrenzter Zuschauerkapazität, Theater für ein Haus für Sprecher, Sänger, Instrumentalisten und Akteure in Ensembles verschiedener Größe oder solistisch
2004 2 + 1 (Zwischenreich) für Sopran, Orgel
2004 Wieso wir das alles machen für zwei Flöten, Akkordeon, drei Helfer und Licht
2004/05 Ich bin nur scheintot für Kammerchor und elektronisch bearbeitete Stimmklänge nach Texten aus den Tagebüchern von Hans Christian Andersen
2005 Labor, vier Kompositionen für Sopran und Ensembles, Performances, lebende Bilder, Installationen und Zeichnungen; Auftragswerk der Stadt Witten für die Wittener Tage für neue Kammermusik
2006 Vom Außen und Innen der Städte, Musiktheater
2006 Diskrete Stücke, installation opera, für Schauspieler, Sänger, Chor-Zuspielungen und Ensemble
2007 Hörszenen für einzelne Betrachter; Auftragskomposition des Westdeutschen Rundfunks
2007 Die Sonne so breit wie ein Menschenfuß, Landschaftszeichnung für bewegte und unbewegte Lichtquellen in der Nacht
2007 Memento (Lots Weib), Musiktheater
2007/08 Botenstoffe. Orestie, Stationentheater
2008 Glück macht mutig für Chor mit elektronisch bearbeiteten Stimmklängen nach Texten aus Tagebüchern von Hans Christian Andersen
2008/09 Batsheba. Eat The History! für Schauspieler, Sänger und Instrumentalensemble. Stationentheater. Als zweitägiger Gesamtzyklus ist das Werk einer der Schwerpunkte der Donaueschinger Musiktage 2009.
2012 Glück und Vergessen, Musik und Kurzfilm
2012 Love & Diversity, Musiktheater-Performance für kleines Ensemble
2013 Freigehege für Orchestergruppen, Solisten, Sopran/Sprecherin, Bariton, im Haus verteilte Spielorte, Übergänge, Licht und bewegliches Publikum
2013 Mauersegler, Hörfilm Remix für Stimmen, Schauspieler, Darsteller, Horn, Schlagzeug, Elekroakustik, Straßenbahn und wanderndes Publikum
2014 Karl May, Raum der Wahrheit, Musiktheater, Auftragswerk der Semperoper Dresden
2014 Mistel I - V, Kompositionsaufträge des Südwestrundfunks für die Donaueschinger Musiktage und der Philharmonie Luxembourg
2015 EILAND (ISOLA). Das aufgehobene Ich, für Stationen im Raum, Stimmen, Kontrabassklarinetten und Licht
2016 DAS PIZZICATO MYSTERIUM, für Streichorchester
Auszeichnungen
1991 Composer in Residence auf Einladung des sowjetischen Komponistenverbandes in Moskau
1993/94 Stipendium der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
1997 Kunstpreis Berlin, Förderungspreis Musik
1998 Stipendium der Akademie der Künste, Villa Serpentara, Olevano, Italien
2009 Kompositionspreis des SWR Sinfonieorchesters für das bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführte Stationentheater "Batsheba. Eat the History!"