Digitalisierung, Editionen, Erschließung

Erfassung der Schüler der Preußischen Akademie der Künste 1751–1875

Projektlaufzeit: 2015 – 2024

Schülerlisten aus den Jahren 1763 bis 1766

Die akademische Ausbildung der bildenden Künstler gehörte zu den zentralen Aufgaben der Preußischen Akademie der Künste. Seit der Gründung 1696 bis 1875, dem Jahr der völligen Abtrennung der Ausbildung von der Akademie durch die Einrichtung der Hochschule für die Bildenden Künste, absolvierten mehrere zehntausend Schüler den Unterricht. Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte eine Differenzierung in verschiedene Ausbildungssparten: In den Zeichenklassen wurde Basisunterricht erteilt. Die Bauakademie und Kunst- und Gewerkschulen boten der Praxis gewidmete Ausbildungsgänge an. Die besten Absolventen der Zeichenschule erhielten als Akademische Eleven höheren Unterricht in Malerei, Bildhauerkunst, Architektur und Kupferstecher- und Formschneidekunst.

Über die immatrikulierten Schüler gibt es jedoch keine Matrikelbücher, sondern lediglich Schülerlisten, die in zahlreichen unterschiedlichen Aktenbänden abgeheftet wurden. Die Frage, ob ein bestimmter Künstler Schüler der Akademie war, lässt sich derzeit nur anhand einer aufwändigen Aktenrecherche beantworten. Daher begann das Historische Archiv Ende 2015 ein Projekt zur Erfassung aller Schülernamen, die über eine Volltext-Datenbank zugänglich gemacht werden. Aufgrund der großen Datenmenge steht zunächst eine Excel-Tabelle zur Recherche im Lesesaal des Archivs am Robert-Koch-Platz 10 mit einem Teil der Schülernamen zur Verfügung. Damit werden die ältesten erhaltenen Schülerlisten zugänglich, beginnend ab 1751, mit Angaben zu vollständigem Namen, besuchter Klasse, Immatrikulationsdatum und – soweit vorhanden – Alter, Geburtsort, Berufswunsch und Beruf des Vaters, die einen umfangreichen Datenpool zur Akademiegeschichte, Sozialgeschichte, zu prosopografischen und familiengeschichtlichen Forschungen bilden.


Projektleitung: Werner Heegewaldt, Dr. Ulrike Möhlenbeck