7.5.2021

Gender / Film / Politische Narrative
Akademie-Dialog mit Christina von Braun, Liliana Ruth Feierstein und Jeanine Meerapfel

Dienstag, 11. Mai 2021, 19 Uhr
Livestream und Aufzeichnung auf YouTube und Facebook

In ihrer Reihe Akademie-Dialog spricht Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel mit den Kulturwissenschaftlerinnen Christina von Braun und Liliana Ruth Feierstein darüber, was Gender mit Kunst, Politik und Religion zu tun hat.
Anlass ist Christina von Brauns kürzlich erschienenes Buch Geschlecht. Eine persönliche und eine politische Geschichte (Propyläen Verlag, Berlin). Wie beeinflusst die persönliche Herkunft Geschlechterkonstruktionen? Wie wirkt sich Gender auf künstlerische Sprachen, Themen und Haltungen aus?

Christina von Braun drehte etwa 50 Filmdokumentationen und verfasste zahlreiche Bücher und Aufsätze zu kulturgeschichtlichen Themen. 1994 wurde sie an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Sie war Gründungsdirektorin und langjährige Leiterin des ersten Studiengangs Gender Studies in Deutschland und ist Senior Research Fellow des Selma Stern Zentrums für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. 2013 erhielt Christina von Braun den Sigmund-Freud-Kulturpreis. Im Propyläen Verlag erschienen Stille Post. Eine andere Familiengeschichte (2020) und Anfang März dieses Jahres Geschlecht. Eine persönliche und eine politische Geschichte. Kürzlich veröffentlichte Podcasts sind auf zeit.de und rbb-online.de zu finden.

Liliana Ruth Feierstein studierte in Buenos Aires, Vancouver und Mexiko-City. 2007 promovierte sie in Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Dissertation wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ausgezeichnet. Sie war Postdoktorandin des European Research Council und Fellow am Seminario Rabínico Latinoamericano in Buenos Aires. Von Oktober 2014 bis April 2017 war sie Juniorprofessorin und seit Mai 2017 ist sie Professorin für die transkulturelle Geschichte des Judentums am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind jüdische Kultur, Geschichte und Literatur in romanischsprachigen Ländern (v.a. Lateinamerika) sowie Theorien der Diaspora.

Jeanine Meerapfel ist seit 2015 Präsidentin der Akademie der Künste. Die Filmemacherin und Drehbuchautorin drehte zahlreiche prämierte Dokumentar- und Spielfilme, darunter der Dokumentarfilm Im Land meiner Eltern (1981) und der Kinofilm Der deutsche Freund (2012). Von 1990 bis 2008 lehrte sie Filmregie an der Kunsthochschule für Medien Köln. In Filmen wie La Amiga und Annas Sommer fokussierte sie engagierte, starke Frauen. Aktuell stellt sie den filmischen Essay Eine Frau fertig, der den Spuren einer persönlichen Biographie folgt, um Themen wie Emigration, Erinnern und Vergessen zu verhandeln.

In der Reihe Akademie-Dialog führt Jeanine Meerapfel seit 2017 intensive Gespräche mit jeweils ein oder zwei renommierten Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Politik oder auch Kulturpolitik. Zu den früheren Gästen zählen der Historiker und Vorurteilsforscher Wolfgang Benz, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Kultursenator Klaus Lederer, die Autorin Deborah Feldman und der Autor Max Czollek.