13.8.2007

Peter Zadeks Menschentheater

Ausstellung in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, vom 26.8. bis 21.10.2007

Presse-Vorbesichtigung am Freitag, 24. August, 11 Uhr
Um Anmeldung wird gebeten unter presse@adk.de

Peter Zadek, 1926 in Berlin geboren, 1933 mit den Eltern nach London emigriert, 1958 nach Deutschland zurückgekehrt, gehört seit den sechziger Jahren zu den einflussreichsten und bis heute zu den bedeutendsten Regisseuren des deutschsprachigen und europäischen Theaters. Erstmals widmet die Akademie der Künste ihrem Mitglied eine monographische Ausstellung. In den Sälen am Pariser Platz installiert die Kuratorin Barbara Naujok, langjährige künstlerische Mitarbeiterin von Peter Zadek, eine großräumige Schau rund um Zadeks aufregendste Theaterarbeiten aus vier Jahrzehnten, legendäre Inszenierungen von Shakespeare, Tschechow, Ibsen, Wedekind, Dorst, Lorca, Fallada, LaBute, Sobol. Theaterfotografie in Großformaten von Roswitha Hecke und Gisela Scheidler, Ausschnitte aus Inszenierungsaufzeichnungen und eine Filminstallation von Alexander Nanau geben dem Werk Peter Zadeks über die dokumentarisch-zeitgeschichtliche Perspektive hinaus einen neue Phantasien anregenden Raum. Das Programm zur Ausstellung mit Lesungen, Gesprächen und Filmen von Theaterinszenierungen nimmt werkgeschichtliche und theater-aktuelle Stichworte auf und setzt musikalisch-literarische Akzente. Eröffnet wird die Ausstellung während der Langen Nacht der Museen, am Sonnabend, 25. August, um 18 Uhr.

Für die fünf Ausstellungssäle entsteht eine ungewöhnliche Hommage in Bildern: Über das rein Dokumentarische hinausgehend unternimmt die Ausstellung den Versuch, die Suggestion der Theatererzählungen Peter Zadeks und ihres Zustandekommens in einer neuen visuellen Dramaturgie künstlerisch nachzuempfinden. Im Mittelpunkt steht Peter Zadeks Neugierde auf Menschen, sein künstlerischer Impuls, sie auf der Bühne nicht zu erklären, sondern sie in allen denkbaren und noch nicht gedachten Facetten einer künstlerischen Realität glaubwürdig – und dadurch möglich erscheinen zu lassen. Peter Zadeks genaues, suggestives Erschauen des Echten wird, gespiegelt durch den Blick der Fotografen, Gegenstand und Mittel dieser Wiedererzählung, die sich auf eine Auswahl seiner erfolgreichsten und umstrittensten Arbeiten, auf die Zadeks Theaterleben beherrschenden Dramatiker und immer wiederkehrende Motive konzentriert. Eine großzügige Ästhetik der Fotopräsentation lässt dem Betrachter Raum für eigene Phantasien. Bilder aus Inszenierungsaufzeichnungen erweitern den Augenblick ins Szenische. Die Installation schließlich verdichtet Splitter, Momente, Szenen aus Filmdokumenten in einer kaleidoskopischen Rauminszenierung. Die Ausstellung wird ergänzt durch ausgewählte Beiträge zur Rezeption, so dass sich Spektren wechselnder Kunst- und Zeitstimmungen in vier Jahrzehnten durch Zadeks Werk erkennen lassen.

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
Medienpartner RBB Fernsehen
Besonderer Dank an ZDF Theaterkanal

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11-20 Uhr
Eintritt € 6/3. Am 1. Sonntag im Monat Eintritt frei

Für Rückfragen: Anette Schmitt, Telefon 030 200 57-1509, schmitt@adk.de

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