6.2.2009

Stellungnahme der Akademie der Künste zum geplanten Abriss des Plenarsaals des Niedersächsischen Landtags in Hannover

Die Akademie der Künste hat aus Presseveröffentlichungen entnommen, dass Präsidium und Baukommission des Niedersächsischen Landtags beabsichtigen, den von Dieter Oesterlen 1954 entworfenen und 1962 fertig gestellten Bau des Plenarsaals in Hannover abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Mit einer ausführlichen Stellungnahme hat sich Akademie-Präsident Klaus Staeck in dieser Woche an die politischen Verantwortlichen des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover gewandt und für eine behutsame Sanierung des Gebäudes plädiert.
Die Akademie der Künste hat die Entscheidungsträger aufgefordert, das Abriss-Vorhaben in einer offenen Diskussion entsprechend der Bedeutung des seit 1983 unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks zu überdenken und Wege zu einem zeitgemäßen Umbau zu suchen – und das unter größtmöglicher Bewahrung des hochwertigen architektonischen Erbes. Die Sektion Baukunst der Akademie der Künste bietet darüber hinaus ihre Mitwirkung an Beratungsgesprächen und einem solchen Planungsprozess an.
Mit dem Bau des Niedersächsischen Landtags von Dieter Oesterlen in den frühen sechziger Jahren wurde der zerstörten Stadt Hannover das neue Gesicht einer Landeshauptstadt gegeben, das sich über Generationen der Bevölkerung eingeprägt hat. Durch die gelungene Verbindung mit dem historischen Baubestand fand das Ergebnis als Selbstdarstellung der parlamentarischen Demokratie und Symbol der Erneuerung des Föderalismus in Deutschland auch überregional weite Anerkennung.
Dieter Oesterlen (1911 – 1994), Architekt und Hochschullehrer, war seit 1966 bis zu seinem Tod Mitglied der Akademie der Künste. Der Nachlass des Architekten befindet sich im Baukunstarchiv der Akademie.

Den vollständigen Wortlaut der Stellungnahme finden Sie im Anhang als pdf-Dokument.

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