20.9.2012

Freiheit der Künste kein Freibrief für Hetzer und Provokateure

In einem Interview für den Hörfunksender WDR3 hat sich der Präsident der Akademie der Künste
Klaus Staeck entschieden dagegen ausgesprochen, die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Künste in Anspruch zu nehmen, um Anhänger einer Religion auf derart primitive Weise zu diffamieren und mit Kalkül den öffentlichen Frieden zu gefährden.

Die in den USA entstandene Hetzpropaganda könne keinen Anspruch auf Kunst erheben. "Umso erschreckender ist es, dass man auf Knopfdruck mit diesem Machwerk – und nichts anderes ist dieser Film – derartige Proteste in Teilen der arabischen Welt auslösen kann."

"Die Demokratie ist eine schwierige, letztlich sensible Angelegenheit. Sie ist kein Trampolin, auf dem jeder solange herumspringen kann in der Hoffnung, dass irgendwann das Netz reißt. Die Meinungsfreiheit findet dort ihre Grenze, wo in unverantwortlicher Weise gehetzt wird. Auch sie unterliegt Regeln, die das menschliche Zusammenleben unter Beachtung des Anspruchs auf die Menschenwürde organisieren. Ich hoffe, dass sich kein Kino findet, das diesen Film öffentlich zeigt und damit dieser Splittergruppe eine Chance gibt, weiter zu provozieren."

Klaus Staeck
Präsident der Akademie der Künste

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