30.5.2016

17. poesiefestival berlin
3. – 11. Juni 2016, Akademie der Künste, Hanseatenweg

Zum neunten Mal beherbergt die Akademie der Künste das poesiefestival berlin, das von der Literaturwerkstatt Berlin/Haus für Poesie ausgerichtet wird. Vom 3. bis zum 11. Juni gestalten 150 Dichterinnen und Dichter, Künstlerinnen und Künstler aus 37 Ländern das diesjährige Programm. Unter dem Motto „Kein schöner Land“ greift die 17. Festivalausgabe die politischen und kulturellen Umwälzungen unserer Lebenswirklichkeit auf: Flucht und Migration verändern unseren Kontinent, und Europa gewinnt – trotz aller Schwierigkeiten – mit den Menschen, die aus aller Welt kommen, an Kulturen, Sprachen und Wort-Schätzen dazu. Jenseits nationalistischer Ideen gehen Dichterinnen und Dichter mit poetischer Formenvielfalt vergangenen und aktuellen Umbrüchen nach, immer mit dem Blick auf das (sprach)ästhetische Potential.

Eröffnet wird das Festival mit „Weltklang – Nacht der Poesie“ am kommenden Freitag (3. Juni, 19 Uhr) mit Hinemoana Baker (Neuseeland), Caroline Bergvall (Frankreich/Norwegen), Ana Blandiana (Rumänien), Souleymane Diamanka (Senegal/Frankreich), Luis Felipe Fabre (Mexiko), Gerhard Falkner (Deutschland), Rasha Omran (Syrien/Ägypten), Charles Simic (Serbien/USA) und Uljana Wolf (Deutschland). Eigens für diesen Abend erscheint eine Anthologie mit den deutschen Übersetzungen der Gedichte.

Wie Krieg und Flucht auf Poesie und Sprachgebrauch wirken, zeigen Dichterinnen und Dichter aus Syrien, dem Balkan und anderen Teilen der Welt mit ihren Texten bei dem „Colloquium: Literaturen der Flucht“, beim „Poesiegespräch: Schreiben nach der Flucht“, bei „Poetry and Conflict“ und „Balkan Balcony“.

Über Klang, Text und Rhythmus erhält das Publikum bei „Nigeria: Im Herzen der Erde“ sinnliche Eindrücke von einem Land, das durch seine Schönheit und seinen Rohstoffreichtum ebenso geprägt ist wie durch Ausbeutung, Bürgerkrieg und Terror. „Die Winterreise“ von Schubert und Wilhelm Müller gerät unters Brennglas der heutigen Zeit mit Texten von Heiner Müller, vorgetragen von Corinna Harfouch und Nino Sandow. Aus Indien und Israel werden zwei VERSschmuggel-Projekte der Übersetzungswerkstatt auf die Bühne gebracht. Es erklingen Gedichte auf Sindhi, Bengali, Nepali, Kannada, Hebräisch und Deutsch.
Zum Festivalabschluss findet ein Lyrikmarkt statt (11. Juni, ab 15 Uhr). Das Markttreiben wird von Lesungen, einem Kinderprogramm, Filmen aus dem ZEBRA Poetry Film Festival und Live-Musik begleitet.

Das poesiefestival berlin ist ein Projekt der Literaturwerkstatt Berlin/Haus für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Programm unter www.literaturwerkstatt.org

Alle Veranstaltungen finden in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten, statt.

Pressekontakt
Jana Bialluch, Tel.: 030 48 52 45-24, presse@literaturwerkstatt.org