Musik – Mitglieder

Anton von Rubinstein

Komponist, Kaiserlich Russischer Staatsrat

Am 28. November 1829 in Wechwotynez/Podolien geboren,
gestorben am 20. November 1894 in Peterhof bei Sankt Petersburg.
Von 1878 bis 1894 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für Musik.

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Biographie

Erster Klavierunterricht bei der Mutter, Lehrerin an einem kaiserlichen Erziehungsinstitut.
1832 Übersiedlung der Familie nach Moskau.
Ab 1837 kostenloser Unterricht bei Alexander Villoing, dem damals angesehensten Klavierlehrer Moskaus.
1839 erstes öffentliches Konzert in Moskau.
1840 erfolgreiche Auslandstournee nach Paris in Begleitung seines Lehrers Villoing, Begegnung mit Franz Liszt, der ihn förderte.
Bis 1843 Fortsetzung der Konzertreise durch England, die Niederlande, die Schweiz und Deutschland.
1844-1846 in Berlin Fortsetzung der musikalischen Ausbildung bei Theodor Kullak (Klavier) und Siegfried Dehn (Kontrapunkt und Musiktheorie). Freundschaftliche Kontakte zu Felix Mendelssohn Bartholdy.
1846 nach Tod und Bankrott des Vaters erfolgloser Versuch in Wien als Künstler Fuß zu fassen.
1847 Aufenthalt in Bratislava im Palais Esterházy, erfolglose Konzertreise durch Ungarn.
1848 Rückkehr nach Sankt Petersburg. Beachtung als Interpret eigener Kompositionen.
Ab 1854 regelmäßige Gastspielreisen durch Russland und Europa, internationaler Ruhm als Pianist und Dirigent.
1852 Hofpianist der Großfürstin Elena Pawlowna. Hofkonzerte, Auftritte in adeligen Salons und bei Petersburger Universitätskonzerten.
1858 Organisierung privater musikalischer Abende zur Förderung eines professionellen Musiklebens in Russland. Beteiligung an der Gründung der Petersburger Sängerakademie, Mitwirkung als Lehrer und Klaviervirtuose.
1859 Mitbegründer der Russischen Musikgesellschaft.
1862-1867 Direktor am ersten russischen Konservatorium in Sankt Petersburg, Leitung von Chor, Orchester, der Ensemble- und Klavierklasse sowie des Faches Praktisches Arbeiten und Instrumentation.
1867-1887 umfangreiche Konzerttätigkeit vor allem in Westeuropa.
1872/73 erfolgreiche USA-Tournee
1885/86 triumphaler Abschluss seiner Konzertkarriere in Russland und Europa mit Mammutprogrammen der von ihm entwickelten Reihe der Historischen Konzerte.
1887-1891 wiederum Leitung des Sankt Petersburger Konservatoriums.
1888/89 Entwicklung der Kurse zur Geschichte der Klaviermusik. Stiftung der Einnahmen von Konzerten für den Neubau des Petersburger Konservatoriums.
1890 Begründung eines internationalen Klavierwettbewerbs, der bis 1910 alle fünf Jahre in wechselnden europäischen Hauptstädten stattfand.

Werk

Vokalwerke:
1851 Russische Kirchenchöre, o. op.
1861 Rusalka für Frauenchor und Orchester/Klavier, op. 63
1872 Lieder und Requiem für Mignon für Soli, Chor und Klavier, op. 91

Opern:
1849/50 Dmitrij Donskoj
1861/62 Feramors
1871 Der Dämon
1875-1877 Nero

Orchesterwerke:
1850 1. Symphonie F-Dur, op. 40
1851, 1863, 1880 (3 Fassungen) 2. Symphonie (Ozean) C-Dur, op. 42
1854/55 3. Symphonie A-Dur, op. 56
1874 4. Symphonie (Dramatische) d-Moll, op. 95
1880 5. Symphonie g-Moll, op. 107
1886 6. Symphonie a-Moll op. 111

Konzerte:
1850 Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll, op. 25
1851 Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur, op. 35
1853/54 Klavierkonzert Nr. 3 G-Dur, op. 45
1864 Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, op. 65
1864 Klavierkonzert Nr. 4 d-Moll, op. 70
1874 Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur, op. 94
1874 Cellokonzert Nr. 2 d-Moll, op. 96

Kammermusik:
1851 Zwei Klaviertrios, op. 15 (Nr. 1 in F-Dur, Nr. 2 in g-Moll )
1852 Cellosonate Nr. 1 D-dur, op. 18
1852/53 Drei Streichquartette, op. 17 (Nr. 1 in G-Dur, Nr. 2 in c-Moll, Nr. 3 in F-Dur)
1855, rev. 1860, Quintett F-Dur für Klavier, Flöte, Klarinette, Horn und Fagott, op. 55
1857 Cellosonate Nr. 2 G-Dur, op. 39

Klaviermusik:
1852 Melodie in F, op. 3/1
1866 Album de Peterhof. Zwölf Klavierstücke, op. 75

Publikationen:
Erinnerungen aus 50 Jahren. Leipzig 1893
Die Musik und ihre Meister. Leipzig 1891
Anton Rubinsteins Gedankenkorb. Herausgegeben von H. Wolff. Leipzig 1897

Auszeichnungen

Kaiserlich russischer Staatsrat
Wladimir-Orden 3. Klasse
1891 Ritter des preußischen Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste