Baukunst – Mitglieder

Max Taut

Architekt, Professor

Am 15. Mai 1884 in Königsberg geboren,
gestorben am 26. Februar 1967 in Berlin.
Von 1955 bis 1967 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Von 1956 bis 1967 Direktor der Sektion Baukunst der Akademie der Künste, Berlin (West).

Archivbestand

Biographie

Sohn eines Kaufmanns.
1899-1902 Lehre zum Zimmermann in Königsberg.
1904 Abschluss an der Baugewerkschule, Königsberg.
1903-1905 Mitarbeit im Büro Heitmann, Königsberg.
1906-1907 Mitarbeit in der Entwurfsabteilung des Städtischen Hochbauamtes Rixdorf bei Berlin unter Stadtbaurat Reinhold Kiel, Begegnung mit Ludwig Mies van der Rohe. Wochenendfahrten nach Chorin, Treffpunkt naturverbundener Künstler und Intellektueller.
1907-1911 Mitarbeit im Büro von Hermann Billing, Karlsruhe.
1911 Rückkehr nach Berlin. Kurzfristige Mitarbeit bei Johann Emil Schaudt, dann selbstständiger Architekt in Berlin. Gelegentliche Zusammenarbeit mit dem Büro von Bruno Taut und Franz Hoffmann.
Ab 1913 Bürogemeinschaft der Brüder Taut mit Franz Hoffmann bis zum Tod Hoffmanns (1950).
1914-1918 Kriegsdienst.
1918 Mitglied der Novembergruppe und Mitbegründer des Arbeitsrates für Kunst in Berlin.
1919 mit Adolf Behne Organisation der Ausstellung für unbekannte Architekten im Graphischen Kabinett J. B. Neumann, Berlin.
1919-1920 Mitglied der Briefgemeinschaft Gläserne Kette; Entwürfe utopischer Architektur auch für die Zeitschrift Frühlicht (Herausgeber Bruno Taut); Illustrationen für Paul Scheerbarts Roman "Lesabéndio".
1927 Beteiligung an der Werkbundausstellung Die Wohnung, Stuttgart-Weißenhof (mit Bruno Taut).
1931 Studienreise nach Moskau, Besuch seines Bruders Bruno, der in Moskau arbeitet.
1932 Teilnahme an der Ausstellung "Sonne, Luft und Haus für alle", Berlin, mit einem Entwurf für Das wachsende Haus.
1933-1945 von öffentlichen Bauten ausgeschlossen, wenige Einfamilienhäuser und Geschosswohnbauten. Patente zum Montagebau.
1942 Kriegszerstörung des Architekturbüros. Rückzug nach Chorin.
1945 Berufung durch Karl Hofer zum Professor an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin, Aufbau und Leitung der Abteilung Architektur bis zur Emeritierung 1954.
1947-1949 Mitarbeit im Institut für Bauwesen der Deutschen Akademie der Wissenschaften unter Leitung von Hans Scharoun.
Mit Hans Scharoun Engagement für die Neugründung des Deutschen Werkbundes (1946) und der Akademie der Künste, Westberlin 1955.

Werk

1911-1913 Konfessionelle Knabenschule (heute Janusz-Korczak-Gymnasium) und Kinderheim, Finsterwalde
1913-1916 Realgymnasium, Nauen
1914 Das drehbare Haus, Kurische Nehrung, bei Cranz/Ostpreußen
1919-1921 Bebauungsplan für die Wohnsiedlung Eichkamp, Berlin-Charlottenburg
1922-1924 Bürohaus des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, Berlin-Mitte
1922-1925 fünf Einfamilienhäuser auf Hiddensee
1924-1926 Verbandshaus der Deutschen Buchdrucker, Berlin-Kreuzberg
1925-1927 Siedlung Eichkamp, Berlin-Charlottenburg (mit Bruno Taut)
1927-1929 Dorotheen-Lyzeum, Berlin-Köpenick
1927-1935 Schulgruppe, Berlin-Lichtenberg
1928-1930 Verwaltungsgebäude der Reichsknappschaft, Berlin-Wilmersdorf
1929-1931 Bürohaus des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, Frankfurt am Main
1929-1931 Großbäckerei der Konsumgenossenschaft, Berlin-Spandau
1929-1932 Warenhaus der Konsumgenossenschaft, Berlin-Kreuzberg
1934-1938 Bau von Einfamilienhäusern im Berliner Umland
1936 Sparkasse, Genthin
1946-1950 Entwürfe zum Montagebau und Zellenbau, Kleinwohnungsbauten.
1948-1952 Reutersiedlung, Bonn
1951-1954 Ludwig-Georg-Gymnasium, Darmstadt
1953-1955 Wohnungsbauten, Berlin-Kreuzberg
1953-1955 Wohnanlage, Berlin-Britz
1954-1964 August-Thyssen-Siedlung Zinkhüttenplatz, Duisburg-Hamborn
1955-1959 Wohnanlage, Berlin-Steglitz
1955-1964 August-Thyssen-Siedlung Vierlindenhof, Duisburg-Walsum
1956-1958 Wohnungsbau, Berlin-Tiergarten (Beitrag für die Internationale Bauausstellung Interbau, Hansaviertel, Berlin (1957)
1963-1967 Hauptkinderheim, Berlin-Kreuzberg (Fortführung nach dem Tod von Max Taut durch Fritz Bornemann und Hermann Mattern)

Publikationen:
Bauten und Pläne, Berlin 1927
Berlin im Aufbau, Berlin 1946

Auszeichnungen

1913 Goldene Medaille auf der Baufach-Ausstellung Leipzig für die Halle des Werdandi-Bundes
1955 Großer Kunstpreis der Akademie der Künste, Berlin (mit Hans Scharoun)
1967 Ernennung zum Ehrensenator der Hochschule für Bildende Künste Berlin