Musik – Mitglieder

Johannes Kalitzke

Komponist, Dirigent

Am 12. Februar 1959 in Köln geboren, lebt in Wien.
Seit 2009 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Musik.

www.johanneskalitzke.com

Biographie

1974-1976 Kirchenmusikstudium in Köln.
1978-1981 Studium an der Musikhochschule Köln bei Aloys Kontarsky (Klavier), Wolfgang von der Nahmer (Dirigieren) und York Höller (Komposition), später bei Hans Ulrich Humpert (elektronische Musik).
1982/83 Studienaufenthalt am IRCAM (Paris) bei Vinko Globokar, ermöglicht durch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes.
1984-1990 zunächst Kapellmeister, dann Chefdirigent am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen.
1986 Leitung des Forums für Neue Musik in der Nachfolge von Carla Henius.
1991-1997 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der MusikFabrik, des Landesensembles von Nordrhein-Westfalen, dessen Mitbegründer er war; außerdem Gastdirigent beim Klangforum Wien.
Seit 1995 Leiter des Dirigentenforums für Ensemblemusik des Deutschen Musikrates.
Seit 1996 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen sowie an der Musikhochschule Graz.
2003 Dirigentenkurs an der Sommerakademie Salzburg.
Regelmäßig Gastdirigent bei Ensembles (Klangforum Wien, Collegium Novum, Ensemble Recherche) und zahlreichen Sinfonieorchestern, u. a. denen des NDR, der BBC, des SWR und des MDR.
Opernproduktionen u. a. in Leipzig, an der Stuttgarter Oper, bei den Wiener Festwochen, der Münchner Biennale und den Salzburger Festspielen. Tourneen nach Russland, Japan und Amerika sowie zahlreiche CD-Aufnahmen.
Seit 1998 freischaffender Komponist und Dirigent.

Werk

1979 Spiegelbild für zwei Klaviere
1980/1886 De Profundis für Kammerensemble
1982/83 Berceuse intégrale pour Hieronymus Bosch für großes Orchester und Tonband
1982 Macchina d’autunno. Fantasiestück für Klavierklänge
1985 Trio Infernal. Gespenstermechanik in fünf Teilen für trio basso
1985/86 Rotationsetüde für drei Schlagzeuger und vierkanaliges Tonband
1986 Die Hundertjahrfeier der Nacht für hohe Stimme und Klavier
1986 Jardins Paradoxaux. Adagio-Fragmente für fünf Instrumentalgruppen, Alt, Tenor und Tonband
1987 Das Labyrinth der Lieder für Vokalquintett, Orchester und Computerklänge
1987 Flucht im Gewölbe. Spirale für Viola und digitale Raumsimulation
1988 Tübingen, Jänner für Bassflöte, Violoncello und Sprechstimme ad libitum nach einem Text von Paul Celan
1989 Nachtschleife. Madrigal für Vokalsextett
1989-2006 Bis zum äußersten Tor für Solostimmen (SATB), Bratsche, Klavier und Zuspiel
1989-2006 Kafka-Komplex für Sopran, Alt, Tenor, Bass-Bariton, Tonband und Klavier
1990 Salto, Trapez, Ikarus. Konzert für 13 Instrumente
1990/91 Bericht über den Tod des Musikers Jack Tiergarten. Szenische Moritat für drei Schauspieler, zwei Sänger und 14 Instrumente nach einem Text von Thomas Brasch
1992/93 Hände im Spiegel. Konzert für Klavier, Orchester, Live-Elektronik und 2 flankierende Solisten (Counter-Tenor und Bass-/Kontrabass-Klarinette)
1994 Die Rückseite der Tage. Vier sinfonische Fragmente für großes Orchester mit Tonband und Sopran
1995-2000 Moliere oder die Henker des Komödianten. Dramatisches Nachtstück in 4 Akten, Libretto Gerold Theobald
1995 Chasse Royale. Ein Schattenwurf für Orchester
1995 Circus Frenzy. 5 Kreuzwege für Sopran, Bass-Bariton und großes Orchester
1997 Cruxification I. 4 Choralvorspiele über "Christ ist erstanden" für 4 Orchestergruppen
1999 Cruxification II. 4 Choralvorspiele über "Christ ist erstanden" für großes Orchester
1999 Schuberts Traum. Stilleben mit Inferno nach einem Tagebuchtext von Franz Schubert, für Stimmen und Ensemble
1999/2000 Six Covered Settings für Streichquartett
2001 Wind Stille Zeit für Chor, Bläserensemble und Elektronik
2002 "... mit gänzlich fremder Ähnlichkeit". Solo für Orgel
2002/03 Vier Toteninseln. Eine Überfahrt mit Johannes Brahms, für Orchester mit 2 Solisten (Bariton und Klavier)
2003 memoria für 9 Spieler und Live-Elektronik
2004 Inferno. Musiktheater nach dem Schauspiel von Peter Weiss
2005 Wanderers Fall. 10 Lieder für Bariton und Ensemble nach Texten von Walter Raffeiner
2007 Ortswechsel für Instrumente, Sopran und Live-Elektronik, mit einem Film von Edgar Reitz
2009 Die Besessenen. Oper (Uraufführung 2010)
2010 Monumente im Halbdunkel, Graffiti für Orchester
2011 Figuren am Horizont für Violine solo und sechs Instrumentalisten
2011/12 Die Weber, Musik zum gleichnamigen Stummfilm von Friedrich Zelnik (1927) für Kammerorchester (oder kleines Orchester)
2012 Angels Burnout, Graffiti für Kammerorchester (oder kleines Orchester)
2014 Pym, Oper nach "The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket" von Edgar Allan Poe (Uraufführung 2016)

Auszeichnungen

1990 Bernd-Alois-Zimmermann-Preis der Stadt Köln
2003 Stipendiat der Villa Massimo in Rom