12.3.2018, 17 Uhr

Karin Waehner – zum 92. Geburtstag der Pionierin der französischen Tanzmoderne

Karin Waehner, ca. 1963

Karin Waehner gilt, vor allem in Frankreich, als eine der wichtigsten Begründerinnen des Modernen Tanzes. Bereits in den 1980er Jahren schenkte sie der Akademie der Künste, Berlin (Ost) wertvolle Briefe ihrer Lehrerin Mary Wigman, sowie wichtige Dokumente zu ihrem eigenen Schaffen, die heute die Karin-Waehner-Sammlung bilden.

Fast zwanzig Jahre nach ihrem Tod wird das künstlerische Erbe der Choreographin gewürdigt. Im Dezember 2017 trafen sich französische und deutsche Karin-Waehner-Spezialist/innen in der Bibliothéque National de France zu einem internationalen Colloquium. In Deutschland wird Karin Waehner 2018 mit einem vom Tanzfonds Erbe geförderten Performance- und Rekonstruktionsprojekt Karin Waehner. Eigensinnig in Zwischenräumen und einem damit verbundenen Workshop-Festival der Gesellschaft für Tanzforschung zu „transnationalen Konzepten im modernen Tanz" ein weiteres Mal geehrt.

1986, anlässlich des 100. Geburtstages von Mary Wigman, trat Karin Waehner mit ihrer Compagnie „Les Ballets Contemporains Karin Waehner" in Westberlin wie in der DDR auf. Die Resonanz war in beiden Teilen Deutschlands Mitte der 1980er Jahre eher zurückhaltend. Die Karin-Waehner-Sammlung enthält neben den Mary-Wigman-Briefen umfangreiche Materialien zu ihrem frühen Tanzschaffen unter anderem in Argentinien und ihren Anfängen in Frankreich. Damit wird das französische Karin-Waehner-Archiv idealerweise ergänzt. Jean Masse, ein enger Mitarbeiter von Karin Waehner, hat es der Bibliotèque National de France übergeben.

Vom 14.-17. März 2018 findet im DOCK 11 in Berlin die Wiederaneignung von Karin Waehners später Choreographie Celui sans nom (Namenlos - 1990) unter dem Titel WEGEHEN statt. Vorgeschaltet ist am 12. März, dem 92. Geburtstag von Karin Waehner, um 17:00 Uhr eine Performance, inspiriert von der ursprünglichen Choreographie (an der Bruno Genty 1990 teilnahm) auf dem Alexanderplatz, ebenfalls mit Bruno Genty und Michael Gross. Vom 16.-18. März 2018 findet dann im DOCK 11 das Workshop-Festival der Gesellschaft für Tanzforschung statt. Das Archiv Darstellende Kunst unterstützt das Karin-Waehner-Projekt und wird, vertreten durch dessen Leiter Stephan Dörschel, an einer Podiumsdiskussion zu dem Thema „Kunst Migration Heimat: Geteilte Nachlässe in Europa" teilnehmen.

http://www.dock11-berlin.de