Reisepass von Walter Benjamin

Reisepass von Walter Benjamin, Berlin-Grunewald, ausgestellt am 10. August 1928

Reisepass von Walter Benjamin, Berlin-Grunewald, ausgestellt am 10. August 1928

Reisepass von Walter Benjamin, Berlin-Grunewald, ausgestellt am 10. August 1928

Sichtvermerke im Reisepass von Walter Benjamin bezeugen Aufenthalte in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien, Norwegen und Polen. Ein Visum für Palästina von 1929 bleibt ungenutzt. Den Abschied aus Deutschland besiegelt die Einreisegenehmigung für Frankreich vom 16. März 1933; sie kündet vom Schicksal tausender Emigranten: „Erwerbstätigkeit verboten. Bei mehr als zweimonatigem Aufenthalt Carte d’identité erforderlich.“


Walter Benjamin, geb. 1892 in Berlin, gest. 1940 in Portbou/Spanien. Essayist, Kritiker, Philosoph, Übersetzer. 1933 Exil in Paris, 1939 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft, bei Kriegsbeginn Internierung im Lager Clos St. Joseph, Nevers, 1940 Rückkehr nach Paris, im Juni Flucht vor den deutschen Okkupationstruppen nach Lourdes/Südfrankreich, Weiterreise nach Marseille, nach der gescheiterten Flucht über die Pyrenäen Suizid mit 48 Jahren.


Gezeigt in der Ausstellung "Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen", 15.10.2016 – 15.1.2017