Erschließung

Zentralhaus für Kulturarbeit – Bildkünstlerisches Volksschaffen in der DDR

Projektlaufzeit: Juli 2016 – Dezember 2020

Kunsthandwerk aus dem Bestand „Zentralhaus für Kulturarbeit“

Malerei, Druckgrafik, Textilarbeiten, Keramik und Skulpturen – In der DDR schufen Amateur*innen in Laienzirkeln unter Anleitung von professionellen Künstler*innen, Kunsthandwerker*innen oder ausgebildeten Zirkelleiter*innen die unterschiedlichsten Kunstobjekte. Herausragende Arbeiten wurden vom Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig gesammelt. Als Depositum des Freistaates Sachsen befinden sie sich heute in der Kunstsammlung der Akademie der Künste.

Der umfangreiche Bestand „Zentralhaus für Kulturarbeit“ wurde von ehrenamtlichen Akteur*innen der Initiativgruppe Amateurkunst, organisiert im Kunstverein Mal-Heure e. V., erschlossen.

Rund 3.800 Objekte aus dem „Fundus des bildnerischen Volkskunstschaffens der DDR“ wurden über einen Zeitraum von vier Jahren im Depot dokumentiert. Die Objekte gelangten zumeist aus zentralen Ausstellungen und Wettbewerben in das Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig, welches die Aus- und Fortbildung der Künstler*Innen und - in Kooperation mit dem Gewerkschaftsbund - die öffentliche Präsenz der Kunstwerke organisierte. Das Zentralhaus für Kulturarbeit war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt und wurde im März 1990 aufgelöst.

Neben der Erfassung der Grunddaten (Maße, Inventarnummer, Künstler*in, Titel) wurden die Objekte auch fotografisch dokumentiert. Nach der Migration der Daten in die Archivdatenbank steht dieser vielfältige Bestand „Zentralhaus für Kulturarbeit“ der interessierten Öffentlichkeit jetzt online für Recherchezwecke und wissenschaftliche Forschungen zur Verfügung.

Die Kunstgegenstände beeindrucken nicht nur durch ihre Vielfalt und die verwendeten Techniken, sondern auch durch die Zahl der kreativen Akteur*innen, die sie allein oder gemeinsam mit anderen schufen. Das künstlerische Engagement erfuhr staatliche Förderung und Steuerung in Betrieben und Kulturhäusern sowie kommunalen Strukturen.

Im Rahmen der Erschließung wurde die Verpackung der Objekte optimiert und eine Sortierung vorgenommen. Der Bestand wird durch ca. 100 lfm schriftliche Dokumente ergänzt, die im Literaturarchiv der Akademie der Künste verwahrt werden.


Projektleitung: Meike Herdes, Dr. habil. Rosa von der Schulenburg, Anna Schultz
Projektmitarbeit: Brigitte Berners, Uwe Burckhhardt, Ursula Hahlweg-Echlepp, Barbara Hermann, Rosemarie Matter, Prof. Ute Mohrmann, Dr. Dagmar Neuland-Kitzerow, Hubert Riedel, Christa Seidel, Dr. Sarah Wassermann, Martin Wegner
Ralf Gandor (AdK), Antje Hanack (AdK), Kerstin Marth (AdK), Anita Metelka (AdK), Sandra Schieke (AdK)