Publikationen Gesamtkatalog

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Aus dem ca. 50.000 Blatt umfassenden Edgar-Hilsenrath-Archiv der Akademie der Künste wurden für eine Wanderausstellung etwa 220 Exponate ausgewählt: Manuskripte, Briefe, Fotos und Rezensionen. Darunter sind viele bisher unbekannte und unveröffentlichte Materialien, zum Beispiel frühe autobiografische Aufzeichnungen aus dem Ghetto, in Palästina 1945 geschriebene Texte. Beiträge von Jens Birkmeyer, Helmut Braun, Martin A. Hainz, Bettina Heyßl, Hans Otto Horch, Christina Möller und Klaus Werner zum Werk des Autors und eine sehr umfangreiche Bibliografie machen dieses Buch zu einem wichtigen Nachschlagewerk. Begleitbuch zur Ausstellung des Archivs der Akademie der Künste, Berlin,  20.11.2005 bis 15.1.2006


Konrad Wolf (1925–1982), Sohn des Dramatikers Friedrich Wolf, gilt als einer der wichtigsten deutschen Filmregisseure. Mit Filmen wie Sterne (1958), Der geteilte Himmel (1963/64), Ich war neunzehn (1967) und Solo Sunny (1978/79) wurde er international bekannt. In seiner Biografie spiegelt sich beispielhaft deutsche Geschichte: Emigration nach Moskau, Soldat der Roten Armee, Filmregisseur und Kulturfunktionär.
Hans Helmut Prinzler, Christa Wolf, Wolfgang Kohlhaase, Rainer Erler, Andreas Dresen, Jutta Brückner, Volker Schlöndorff und Michael Verhoeven erinnern an den langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR (1965–1982). Dokumente belegen sein erfolgreiches Bemühen, zwischen den Künstlern und den Mächtigen der DDR zu vermitteln. Auszüge aus Konrad Wolfs während des Krieges geführtem Tagebuch, eingeleitet von Stefan Doernberg, sowie eine Reihe von Briefen – an die Familie, von und an Freunde und Kollegen, u. a. Rainer Erler, Franz Fühmann, und Peter Weiss – geben einen Eindruck seiner Persönlichkeit.
Mit einer Biografie und einem Werkverzeichnis.


Seit ihrer Gründung im Jahr 1696 führte die Akademie der Künste ein Aktenarchiv und baute eine Kunstsammlung auf. Personenbezogene Künstlerarchive richteten erst die beiden Nachkriegsakademien ein; als erstes entstand 1950 das Heinrich-Mann-Archiv in der Deutschen Akademie der Künste (DDR). 55 Jahre danach geht die seit 1993 vereinte Akademie der Künste mit einem Archiv von über 880 Einzelbeständen in die Trägerschaft des Bundes über, ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz. Systematische Übersichten geben Auskunft über die Bestände der Bildenden Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellenden Kunst, Film- und Medienkunst und des Historischen Archivs/Verwaltungsarchivs sowie der Kunstsammlung und der Bibliothek. Am Beginn des Bandes steht (auch ein Beitrag zu einer Kulturgeschichte des Sammelns und Bewahrens) die Erwerbungsgeschichte der Künstlerarchive in der Berliner Akademie der Künste. Mit einem Vorwort: Adolf Muschg, weitere Autoren: Werner Grünzweig, Volker Kahl, Michael Krejsa, Torsten Musial, Susanne Nagel, Elke Pfeil, Matthias Schirren, Gudrun Schmidt, Gudrun Schneider, Wolfgang Trautwein, Petra Uhlmann.


Die Kunstsammlung und das historische Archiv der Preußischen Akademie der Künste, die beide bis zur Akademie-Gründung im Jahr 1696 zurückreichen, erlitten am Ende des Zweiten Weltkriegs einschneidende Verluste. Erst nach der Zusammenführung der Bestände aus den Nachkriegsakademien Ost und West in die vereinte Akademie der Künste war ein genauerer Überblick möglich, der mit dieser Publikation vorgelegt wird. Sie macht insbesondere deutlich, welch reichhaltiger Kunstbestand der Akademie bis 1945 gehörte, von dem zirka drei Viertel bis heute verschollen sind. Mit einem Vorwort von Adolf Muschg, weitere Autoren: Ingrid Hägele, Helga Neumann, Gudrun Schmidt, Gudrun Schneider, Wolfgang Trautwein.


Beiträge von Günther Bauer, Thomas Bernhard, Richard Bletschacher, Herbert Feuerstein, Nikolaus Harnoncourt, Carla Henius, Matthias Koeppel, Frederik Mirdita, Aribert Reimann, Otto Tomek und Edith Urbanczyk; Inventar der Musikalien im Peter-Ronnefeld-Archiv; Abbildungen, Faksimile, Notenbeispiele


Tatjana Gsovsky (1901–1993) war eine der einflussreichsten Lehrerinnen der deutschen Tänzergeneration nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwanzig Jahre lang, bis Mitte der 1960er Jahre, dominierten ihre choreografischen Schöpfungen die deutsche Tanzszene. Für ihre Kreationen arbeitete sie zusammen mit der Komponisten-Avantgarde ihrer Zeit – u. a. Boris Blacher, Hans Werner Henze, Giselher Klebe, Gottfried von Einem und Luigi Nono. Diese erste, ausschließlich Tatjana Gsovsky gewidmete Publikation enthält zahlreiche bisher unveröffentlichte Texte aus ihrem Nachlass, darunter Äußerungen über ihre Arbeit und persönliche Erinnerungen. Darüber hinaus bietet der Band Materialien zu ihren wichtigsten Balletten: Libretti, handschriftliche Entwürfe und Skizzen sowie zahlreiche Fotos von bedeutenden Tanz- und Theaterfotografen ihrer Zeit. Essays, u. a. von den Kritikern Klaus Geitel, Horst Koegler und Dietrich Steinbeck, sowie Vita und Werkverzeichnis komplettieren den Band.


Eine Sammlung von Einzelbänden im Schuber, die den Umgang der Künstler mit Archiv und Gedächtnis sowie mögliche Thesen zu einer Annäherung an das Thema anschaulich macht. Acht Bände, von den Künstlern jeweils selbst gestaltet, zeichnen in aller Lebendigkeit die Entstehung der einzelnen Werke nach. Ein Essayband beleuchtet aktuelle Fragen in Bezug auf die Entwicklung der Archive im 21. Jahrhundert sowie auf den aktuellen Sinn existierender Archive. Ein erfrischendes experimentelles Projekt mit Künstlern, die sich mit den Archiven der Berliner Akademie auseinandersetzen. Ihre eigens für die Ausstellung "Künstler.Archiv" 2005 entstandenen Werke sind eine persönliche Begegnung mit der deutschsprachigen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Eine Auswahl aus den Schätzen aller Archive der Akademie ist Anknüpfungspunkt für sehr unterschiedliche neue Kunstwerke. Die haptische Begegnung mit dem Original im Archiv ist ebenso Thema wie die Frage nach dem fragmentarischen Fortleben von Künstlerpersönlichkeiten durch das Medium Archiv.
Beiträge von Wolfgang Trautwein, Michael Glasmeier, Andreas Seltzer u.a.