Digitalisierung, Restaurierung

Nachhaltiges Bauen in Berlin – Hugo Härings Architekturpläne

Projektlaufzeit: Januar 2021 – Dezember 2021

Berlin, Großsiedlung Siemensstadt, Perspektive (ausgeführt), 1929/30

Hugo Häring (1882-1958) gehört zu den bedeutendsten Architekten des Neuen Bauens in Berlin. Der vollständig im Archiv der Akademie der Künste vorliegende Nachlass dokumentiert das umfangreiche Schaffen dieses innovativen Architekten. Er bietet aus heutiger Perspektive wichtige Ansätze zu Forschungen über hochaktuelle städtebauliche und architektonische Themen, etwa die Standortfrage und Materialgerechtigkeit, das Verhältnis zwischen Form und Funktion und nicht zuletzt die Ausbildung von Grundrissen auf der Grundlage sozialer Bedürfnisse.

Hugo Häring war ein Vordenker einer humanistischen Architektur der Moderne. Mit der Digitalisierung und Veröffentlichung des Planmaterials möchte die Akademie der Künste der Forschung, aber auch allen an Architektur Interessierten Impulse geben für ein neues Verständnis, für einen progressiven und auch mutigen Umgang mit Architektur.

Die konservatorische Sicherung, Digitalisierung und Onlinestellung der projektbezogenen, bereits verzeichneten und über die Datenbank zugänglichen Pläne und Zeichnungen Härings aus dem Zeitraum von 1906 bis 1956 – ein 1700 Blätter umfassender Bestand – stehen im Zentrum des Projekts. Bisher liegen nur vereinzelt Digitalisate dieses für die Architekturhistoriografie und für die heutige architektonische Praxis gleichermaßen relevanten Bildmaterials vor.

Die Architekturgeschichte hat sich bisher auf wenige Bauten Härings konzentriert, die – wie das Gut Garkau – aufgrund seiner vollständig aus der Funktion heraus gedachten Formensprache in den Kanon der Moderne aufgenommen wurde und daher in keinem Überblickswerk als Beleg für den „organischen Funktionalismus“ fehlt. Der weitaus größere und mindestens ebenso relevante Teil seines architektonischen Werks wurde dagegen oft ausgeblendet.

Diese Lücke soll mit dem Digitalisierungsprojekt systematisch und vollumfänglich geschlossen, d.h. Informationen und Bilder verknüpft werden. Mit der nachhaltigen Sicherung und öffentlichen Verfügbarkeit dieser ergiebigen Ressource werden neue Forschungsansätze angeregt und andere Perspektiven auf das bedeutende Werk Hugo Härings eröffnet.

Projektleitung: Dr. Sibylle Hoiman, Dipl. Rest. Marieluise Nordahl, MA
Projektmitarbeit: Juliane Kreißl, Aitana Agulló Ribera, Volker Busch, Cornelia Hanke, Katharina Lußky, Gesine Siedler, Monique Thunert, Beate Fiedler, Asja Braune, Doreen Kähler

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin, Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes Berlin 2021
Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung