Geschichte des Archivs

Der Amerika-Nachlass von Heinrich Mann, 1956

Aus dem Nachlass von Georg Kaiser, Mitgliedsurkunde, 1926

Granittafel zur Gründung der Akademie der Künste der DDR aus dem Gebäude Robert-Koch-Platz 7, 1987

Blick in den Benutzer- und Depotraum des Archivs der Akademie der Künste (West) im Gebäude am Hanseatenweg 10

Reinhold Begas, Der gefesselte Prometheus, wiederaufgefunden im Gebäude der Akademie der Künste, Berlin, Pariser Platz 4, Zustand 1990

Die Sammlungstradition geht bis auf die Anfänge der Akademie im 17. Jahrhundert zurück. Ursprung waren eine Lehr- und Schausammlung für die Künstlerausbildung und Werke, die als Schenkungen und Belegstücke der Mitglieder eingingen. Daneben entstand eine umfangreiche Fachbibliothek. Trotz Verlusten durch einen Brand im Jahre 1743 und den Zweiten Weltkrieg bilden diese Bestände neben den Verwaltungsakten der Akademie bis heute den Grundstock des Archivs.

Die Institutionalisierung des Archivs erfolgte jedoch erst wesentlich später. Infolge der politischen Spaltung Deutschlands gründeten sich nach 1945 im Ost- und Westteil Berlins zwei neue Akademien. Sie begannen, Künstlernachlässe zu erwerben und die ihnen zugefallenen Sammlungsteile der Preußischen Akademie durch Fachpersonal betreuen zu lassen. Während sich die Kunstsammlung im Besitz der 1950 gegründeten „Deutschen Akademie der Künste“, der späteren „Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik“ befand, wurden das Historische Archiv und die Präsidialbibliothek von der 1954 entstandenen West-Berliner „Akademie der Künste“ verwaltet.

Die aktive Sammlungstätigkeit begann mit zwei Schriftstellernachlässen aus dem Exil. In der Akademie der Künste (Ost) mit dem Archiv des designierten Akademiepräsidenten Heinrich Mann und in der Akademie der Künste (West) mit dem von Georg Kaiser.

Parallel zur Erweiterung der Akademie um neue Abteilungen wuchs auch das Sammlungsspektrum der beiden Archive. Zu den Abteilungen für Bildende Kunst, Musik und Literatur traten die Darstellenden Künste hinzu – die Baukunst und die 1984 gegründete Abteilung für Film- und Medienkunst bestanden zunächst nur in der Akademie West.

Im Jahre 1993 erfolgte mit der Vereinigung der Akademien auch der Zusammenschluss der Archive. Die „Stiftung Archiv der Akademie der Künste“ wurde zum Träger zahlreicher Archivstandorte und der Überlieferung aus Ost und West. Mit dem Übergang in die Trägerschaft des Bundes im Jahre 2006 wurde die Stiftung aufgelöst und deren Bestände an die Akademie übertragen. 

Volker Kahl/Wolfgang Trautwein, Konzeption des vereinigten Akademie-Archivs (Auszug), 1990