Busoni-Kompositionspreis 2021

Preisverleihung

In einem Konzert mit Laudationes werden die diesjährigen Preisträger des von Aribert Reimann gestifteten Busoni-Kompositionspreises festlich präsentiert. Der brasilianische, in den USA lebende und mehrfach ausgezeichnete Komponist Igor Santos erhält den Hauptpreis. In zwei kammermusikalischen Werken zeigt sich seine besondere Erfindungsgabe, Korrespondenzen zu Sprache und Sprachgestus sowie zur menschlichen Stimme in einer klangfarbenreichen, spieltechnisch ausgefeilten Musik herzustellen. Textfragmente aus Peter Handkes Kaspar oder das Wort „confined“ als Metapher für die Beschränkungen der Coronazeit bilden Ausgangspunkte für die aufgeführten Werke. Wiederholungsmuster, an- und abschwellende Zusammenklänge, die Erweiterung um Alltagsgeräusche, Elektronik, mikrotonale Beugungen oder Resonanzen bis hin zum Ausbilden sogenannten Meta-Instrumente sowie melodische Gesten lassen diesen musikalischen Reichtum entstehen, der empathisch auf die Hörer wirken soll.

Vom Nachwuchskomponisten und Förderpreisträger Elias Jurgschat wird eine für diesen Anlass komponierte Uraufführung zu hören sein. In dem Werk werden Felder von Beziehungen und Relationen eröffnet, in denen verschiedene und divergierende, aber auch ähnliche und verwandte Elemente das Zusammensein gestalten.

Zwei Elegien (No. 1 und 6) von 1907 für solo Klavier von Ferruccio Busoni, Namensgeber des Preises und langjähriges Mitglied der Akademie der Künste, ergänzen das kammermusikalische Programm. Die Elegien, im selben Jahr wie sein zukunftsweisendes Theoriewerk Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst erschienen, kennzeichnen mit erweiterter Tonalität und bitonalen Ansätzen eine von Busoni selbst empfundene musikalische Transformation, der er auch durch den Titel der ersten Elegie Nach der Wendung Ausdruck verleiht.
Es spielt das Berliner Ensemble LUX:NM.

Programm
Begrüßung
Laudationes zu den Preisträgern

Ferruccio Busoni: Elegien, BV 249: No. 1 Nach der Wendung (1907) für Klavier
Igor Santos: confined.speak (2020, DE) für Violine und Klavier
Elias Jurgschat: Neues Werk (2021, UA) für Posaune, Violoncello, Klavier und Schlagzeug
Ferruccio Busoni: Elegien, BV 249: No. 6 Erscheinung (Notturno) (1907) für Klavier
Igor Santos: speak through speaking (2017, DE) für Saxophon, Akkordeon und Kontrabass

Ensemble LUX:NM
Olga Holdorff (Violine)
Zoé Cartier (Violoncello)
Ruth Velten (Saxophon)
Florian Juncker (Posaune)
Silke Lange (Akkordeon)
Vitaliy Kyianytsia (Klavier)
Lukas Böhm (Schlagwerk)
Martin Offik (Klangregie)

Gast
Beltane Ruìz Molina (Kontrabass)

Freitag, 26.11.2021

19 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Preisverleihung an Igor Santos und Elias Jurgschat

Konzert mit Werken von Igor Santos, Elias Jurgschat und Ferruccio Busoni

Es spielt das Ensemble LUX:NM

In deutscher und englischer Sprache

Eintritt frei

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-1000
E-Mail: ticket@adk.de

Weitere Informationen

Busoni-Kompositionspreis