7.12.2023, 11 Uhr

Jetzt erhältlich: Journal der Künste 21

Die 21. Ausgabe des Journals der Künste erscheint in neuem Design und konzentriert sich auf Fragen der Nachhaltigkeit und Pflege. Das Coverfoto zeigt die Hände von Mierle Laderman Ukeles: Die Künstlerin erklärte 1969 in ihrem „Manifesto for Maintenance Art“ Wartungs- und Sorgearbeit zur Kunst und beschäftigt sich seither mit dem städtischen Abfallstoffwechsel. Ihre Arbeit ist Teil der Ausstellung „The Great Repair“, die Anlass für den Schwerpunkt dieses Journals war. Eine der zentralen Fragen: Welche künstlerischen Praktiken und Sichtweisen helfen uns weiter bei der großen Herausforderung durch ökologische Multikrisen, die wir durch ein traditionelles modernes Verständnis im Rahmen einer industriellen, kolonialen Wachstumsgesellschaft miterzeugt haben? Neben einer Ausstellungseinführung von Anh-Linh Ngo und einem Interview mit Laderman Ukeles lassen Fotografien von Zara Pfeifer den Standort Hanseatenweg aus der Perspektive der Reinigung und Instandhaltung sichtbar werden. Darüber hinaus ist Cécile Wajsbrots Text „Abschied vom Winter“ abgedruckt, der beim Festival „Time to Listen!“ vorgetragen wurde, und mit Nathalie Mälzers und Ulrike Draesners Beiträgen stellt sich das Literatur-Projekt „Was uns antreibt – Energie und energeia zwischen Politik und Poesie“ vor.

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe sind Dialoge mit Akademie-Mitgliedern: Vom Gleichgewicht zwischen Gewalt und Zärtlichkeit sieht der Maler Luc Tuymans seine Arbeit geprägt, der über die gemeinsame Ausstellung mit der Schauspielerin Edith Clever berichtet. Die Fotografin Gundula Schulze Eldowy spricht mit Boris Friedewald über ihre Begegnung mit Robert Frank anlässlich ihrer bevorstehenden Ausstellung. Zur Feier des 150. Jubiläums des Erwerbs des Eichenwäldchens Serpentara enthält das Journal Vorabdrucke der Serpentara-Stipendiat*innen Anna Hetzer, Andreas Bode und Moshtari Hilal. Der Autor und Dichter Mátyás Dunajcsik führt die schwindende Kunstfreiheit in Ungarn vor Augen, die Resignation und massive Emigration zur Folge hat.

Die Restitution eines Skizzenbuchs von Max Liebermann erinnert an jenes traurige Vermächtnis, das es der Akademie zur andauernden Aufgabe werden lässt, der Vertreibung und Vernichtung ihrer Mitglieder sowie dem Diebstahl ihrer Werke während des Nationalsozialismus zu begegnen. Das FUNDSTÜCK rückt mit einem Brief von Else Lasker-Schüler an Tilla Durieux die bohèmehafte Zeit davor in den Blick. Martin Kölbel und Peter Villwock geben einen Einblick in die detektivische Millimeterarbeit ihres großen editorischen Unternehmens, sämtliche Notizbücher Bertolt Brechts herauszugeben.

Das Journal der Künste ist kostenlos erhältlich und liegt in den Akademie-Gebäuden aus. Parallel zur deutschsprachigen Ausgabe erscheint eine vollständige englische Version. Sollten Sie Einzelexemplare oder ein Abonnement wünschen, wenden Sie sich bitte an info@adk.de oder nutzen Sie das Bestellformular.