Dil Leyla

Film und Gespräch

Leyla, eine junge Frau aus Deutschland, wird mit 26 Jahren die jüngste Bürgermeisterin der Türkei. Mit einem Rekordsieg von 81 % gewinnt sie die Wahlen in Cizre, einer Kurdenhochburg und Krisenregion an der syrisch-irakischen Grenze. Hier ist Leyla geboren. Als sie fünf Jahre alt ist, wird ihr Vater bei einem Gefecht mit dem türkischen Militär getötet. Sie kommt nach Deutschland, wächst in Bremen auf. Nach über 20 Jahren kehrt sie nun in ihre Heimatstadt zurück. Ihr Ziel: die bürgerkriegszerstörte Stadt wieder bewohnbar zu machen. Doch dann kommt alles anders. Die Parlamentswahlen in der Türkei stehen an und die Situation vor Ort spitzt sich radikal zu. Sie kommt  ins Gefängnis. Die Erinnerungen aus ihrer Kindheit holen sie ein. Die Dreharbeiten werden zunehmend riskanter.

„2014 las ich einen kleinen Artikel über Leyla Imret", erklärt die Regisserin Aslı Özarslan. "Eine junge Frau im selben Alter wie ich, entscheidet sich in die Heimatstadt ihrer Eltern zurückzukehren. Nachdem ich ihre Geschichte gelesen habe, wollte ich mehr über ihre Motivation und Ambitionen erfahren. Warum sie da war, warum in dieser Position und was sie mit der Stadt verbindet. Ich ging zur Recherche nach Cizre und wollte sie in der Stadt erleben. Hier sah ich sie in einem Alltag, den man so als Bürgermeisterin nicht kennt. In einer Stadt, die man nicht kennt. Und erfuhr von ihren Beweggründen. Ich wusste, ich muss einen Film machen.“

Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit der Regisseurin Aslı Özarslan und der Journalistin Ebru Tasdemir statt

In Kooperation mit taz.gazete. Auf dem Portal taz.gazete ist eine Besprechung des Film zu finden.

Zur Veranstaltungsreihe „You Want Kilims, But I Do Films“:
Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in der Türkei haben die Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende im Land maßgeblich verändert. In der neuen Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste „You Want Kilims, But I Do Films“ geben KünstlerInnen, JournalistInnen und WissenschaftlerInnen Einblicke in ihre aktuelle Praxis und gehen der Frage nach, was eine freie Meinungsäußerung in der Türkei aktuell bedeutet.

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste.

Dienstag, 4.7.2017

19 Uhr

Hanseatenweg

Studio

Dokumentarfilm von Aslı Özarslan, D/TR 2016, 71 Min., OmeU

Gespräch mit Aslı Özarslan und Ebru Tasdemir

In deutscher Sprache

€ 6/4

Im Rahmen der Reihe „You Want Kilims, But I Do Films – Kunst und Kultur in der Türkei“

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-1000
E-Mail: ticket@adk.de