Konrad-Wolf-Preis 2008 an Simon McBurney

Preisverleihung

Der Konrad-Wolf-Preis 2008 der Akademie der Künste wird an den britischen Autor, Schauspieler und Regisseur Simon McBurney verliehen.

Elisabeth Schwarz, Einführung und Begründung der Jury
Klaus Völker, Laudatio
Gespräch mit Simon McBurney, Renate Klett und Ivan Nagel (Gespräch dt. - engl. mit Übersetzung)
Angela Winkler, „Für Simon McBurney“

Aus der Begründung der Jury: „ ‚Es muss ein Schauspieler sein, der einen völlig lauteren Mann darstellen kann. Der Azdak ist ein völlig lauterer Mann, ein enttäuschter Revolutionär, der einen verlumpten Menschen spielt, so wie beim Shakespeare die Weisen Narren spielen.’ So lautet die Rollenanforderung Brechts für den Dorfschreiber und späteren Armeleuterichter Azdak in seinem Schauspiel ‚Der kaukasische Kreidekreis’. Der britische Schauspieler Simon McBurney entsprach frappant dieser Anforderung in seiner berühmten Inszenierung, mit der sein Londoner Theater Complicite vor zehn Jahren weltweit Theatergeschichte schrieb. Aber schon vor diesem Erfolg hatten Simon McBurneys ungewöhnliche Inszenierungen, wie zum Beispiel ‚The Three Lives of Lucie Cabrol’, in denen er selbst auch immer als Schauspieler maßgeblich in Erscheinung trat, große Bewunderung gefunden. … Für seine unvergleichlich schöne, poetisch beseelte und von wachem kritischen Geist erfüllte Theaterarbeit erhält Simon McBurney den Konrad-Wolf-Preis 2008.“

Die Jury bestand aus den Akademie-Mitgliedern Thomas Langhoff, Elisabeth Schwarz und Klaus Völker.

Simon McBurney, geb. 1957 in Cambridge, studierte an der Theaterschule von Jacques Lecoq in Paris. 1983 gründete er mit Annabel Arden und Marcello Magni die internationale Theatergruppe Complicite, deren Künstlerischer Direktor er bis heute ist. Bei mehr als 30 Produktionen hat McBurney als Autor, Regisseur oder Schauspieler mitgewirkt. Improvisation und Körperlichkeit sind Kennzeichen seines künstlerischen Schaffens. Als Schauspieler war McBurney in zahlreichen Kino- und TV-Filmen zu sehen, zuletzt in „The Golden Compass“ (2007, zusammen mit Daniel Craig, Nicole Kidman). Er war auch Co-Autor des Drehbuchs für den Film „Mr. Bean's Holiday” (2007).

Benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, wird der mit 5.000 Euro dotierte Konrad-Wolf-Preis jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der darstellenden sowie der Film- und Medienkunst vergeben. Preisträger waren u. a. Ruth Berghaus, Katharina Thalbach, Peter Konwitschny, Margarethe von Trotta, Jürgen Flimm, Ken Loach, Christoph Marthaler, Volker Schlöndorff, Klaus Michael Grüber, Lars von Trier, Andres Veiel (2005), Wolfgang Engel (2006), Edgar Reitz (2007).

Sonntag, 19.10.2008

19 Uhr

Hanseatenweg

Studio

Einführung Elisabeth Schwarz; Laudatio Klaus Völker; Gespräch mit Simon McBurney, Renate Klett und Ivan Nagel; Angela Winkler „Für Simon McBurney“
Eintritt frei