Gertrud und Einar Schleefs Briefwechsel 1977–1990

Buchpräsentation

Die ersten Jahre des Briefwechsels beleuchten Schleefs Arbeit an seinem Roman „Gertrud“, der sich dem Leben seiner Mutter widmet. Nach seiner Übersiedelung in den Westen 1976 begann der Sohn die Mutter zu befragen. Bereitwillig gab Gertrud Schleef ausführliche Auskunft über ihr persönliches Schicksal und das „Leben in der Provinz“ in Sangerhausen. 1980 erschien der erste Teil, 1984 der zweite Teil von „Gertrud“. Der Briefwechsel thematisiert in der Folge die Anerkennung und ersten Preise für Schleefs schriftstellerisches Werk und seine 1986 beginnende Inszenierungstätigkeit, die harsche Ablehnung und enthusiastische Zustimmung erfuhr. Immer wieder drängen sich ganz alltägliche Widrigkeiten einer Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Ost und West, die Schwierigkeiten über die Berliner Mauer hinweg in Kontakt zu bleiben, in den Vordergrund. Mit dem Fall der Mauer und der Möglichkeit problemloser Begegnungen läuft der Briefwechsel aus.

Margit Bendokat und Thomas Thieme lesen aus dem jüngst erschienenen zweiten Band der Korrespondenz zwischen Gertrud und Einar Schleef. Zur Einführung berichtet Heiner Sylvester, langjähriger Wegbegleiter Schleefs sowohl in der Zeit im Prenzlauer Berg als auch in West-Berlin, über gemeinsame Erfahrungen und die Isolation in Ost und West.

Eine Kooperation mit dem Verlag Theater der Zeit, in dem der Band "Gertrud Schleef, Einar Schleef: Briefwechsel 2 1977-1990" im Juni 2011 erschienen ist.

Sonntag, 4.9.2011

11 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Buchvorstellung und Lesung mit Margit Bendokat, Heiner Sylvester und Thomas Thieme. € 5/3