Philip Ursprung: Grenzen der Kunst - Allan Kaprow und das Happening in der Reihe Art Unlimited? – Grenzenlos Kunst?

Vortrag

Die Vortragsreihe „Grenzenlos Kunst?“ – Art Unlimited?“, die 2010 mit Beiträgen von unter anderem Hans Belting und Thierry de Duve begann, setzt sich kritisch mit dem Umbruch der europäisch-neuzeitlichen Kunstkonzeption angesichts der Globalisierung auseinander.

Allan Kaprow schuf 1959 mit 18 Happenings in 6 Parts eine neue, ephemere Kunstform, welche die Kunst der 1960er Jahre prägen sollte – das Happening. Zu den schärfsten Kritikern dieses Werkes gehörte ausgerechnet sein Lehrer Cage. Er war der Ansicht, dass das Werk zu stark kontrolliert sei. Kaprow hingegen interessierte sich, im Gegensatz zu Cage oder Marcel Duchamp, für den Zufall als solchen nicht. Die Begeisterung für den Zufall wurzelte seiner Ansicht nach in einer Kunstauffassung, die davon ausging, dass es stets so etwas wie den „Normalfall“ gab und dass Bedeutung quasi von Natur aus gegeben war. Im Unterschied dazu interessierte er sich für die Konstruktion von Bedeutung. Sein Interesse galt den von den Menschen gemachten Spielregeln und nicht den Naturgesetzen des Zufalls.

Philip Ursprung ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich. John Cage traf er 1991 in Zürich, Allan Kaprow stellte er 1996 in Liestal, Schweiz, aus. Sein Buch Grenzen der Kunst: Allan Kaprow und das Happening, Robert Smithson und die Land Art (2003) ist die Folge der langen Auseinandersetzung mit Kaprows Werk. Zuletzt erschien von ihm Die Kunst der Gegenwart: 1960 bis heute (2010).

Donnerstag, 13.10.2011

19 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Begleitprogramm zur Ausstellung "Kontrolle und Zufall - Iannis Xenakis"
€ 5/3
>> Im Rahmen von A Year from Monday. 365 Tage Cage