Musik Lesung Gespräch Zur Ausstellung "Carlfriedrich Claus. Geschrieben in Nachtmeer"

Themenabend

Der Themenabend zur Ausstellung "Carlfriedrich Claus. Geschrieben in Nachtmeer" widmet sich den Schnittstellen von Claus' Werk zur Lautpoesie, zu zeitgenössischer Musik und der Fokussierung auf kunsthistorische Aspekte mit Paul-Heinz Dittrich (Musik), Michael Lentz und Valeri Scherstjanoi (Lesung), Olaf Nicolai, Gerhard Wolf und Matthias Flügge.

Programm
Konzert
Paul-Heinz Dittrich
Kammermusik XIV
„Journal d’une metamorphose structurelle“ (2005)
Hommage à Carlfriedrich Claus nach der Radierung “Beginn eines Denkprozesses”
Ib Hausmann, Klarinette
Peter Bruns, Cello
Frank Gutschmidt, Klavier

Lesung und Gespräch
Mit Michael Lentz und Valeri Scherstjanoi, Olaf Nicolai und Gerhard Wolf
Moderation: Matthias Flügge
In Zusammenarbeit mit der Literaturwerkstatt Berlin

Mitwirkende
Der Komponist Paul-Heinz Dittrich wurde 1930 in Gornsdorf im Erzgebirge geboren. Nach seinem Studium in Leipzig wurde er Meisterschüler von Rudolf Wagner-Régeny. Sein Interesse für die Hölderlin, Celan, Cumming und Kafka spiegeln sich auch in seiner Musik wieder, in die er auch elektronische Mittel mit einband. In den 1970er und 1980er prägte er die Neue Musik in der DDR entscheidend mit. Ab 1983 war Dittrich Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), und von 1990-93 zudem Sekretär der Sektion Musik. 1993 wurde er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.

Matthias Flügge
arbeitete nach seinem Studium an der Humboldt-Universität Berlin unter anderem als Chefredakteur der Zeitschriften „Bildende Kunst“ und „neue bildende Kunst“. Seit 1994 ist er Mitglied der Akademie der Künste,
Berlin, von 1997 bis 2006 war er Vizepräsident der Akademie. Matthias Flügge ist freiberuflich als Publizist und Ausstellungsmacher in Berlin tätig.

Der Autor und Musiker Michael Lentz (1964 in Düren geboren) beschäftigt sich mit akustischer Literatur, Lautpoesie, Lautmusik, improvisierter Musik und Experimentalfilm. Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie promovierte er 1999 mit der Arbeit „Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme“. Seit 2006 hat er den Lehrstuhl für Literarisches Schreiben an der Universität Leipzig inne. Zu seinen bekanntesten Romanen zählt „Pazifik Exil“ von 2007.

Olaf Nicolai wurde 1962 in Halle (Saale) geboren. Der studierte Germanist promovierte über das Thema „Geste zwischen Expression und Kalkül. Zur Poetik der Wiener Gruppe“ und erlangte 1988 zudem ein Diplom für Angewandte Kunst an der Fachschule in Schneeberg. In seinen künstlerischen Arbeiten geht er Fragen nach Formen, Stimmungen, Attitüden und Stil nach, die für ihn kein luxuriöses Spiel mit Oberflächen sind, sondern Fragen nach Organisationsformen von Handlungen.

Valeri Scherstjanoi
Der Lautdichter, Hörspielautor und Zeichner, 1950 in der Sowjetunion geboren, knüpft mit seinen Arbeiten an die Traditionen der Lautkunst, der avantgardistischen Lautdichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts an. In den 1980er Jahren arbeitete er im Auftrag des Verlages der Kunst Dresden mit Carlfriedrich Claus an verschiedenen Kunstprojekten. Seit 1981 lebt Valeri Scherstjanoi in Berlin. 

Gerhard Wolf wurde 1928 in Bad Frankenhausen geboren. Nach einem Germanistikstudium in Jena und an der Humboldt-Universität, Berlin, war er ab 1957 freiberuflich als Lektor, Literaturkritiker und Schriftsteller tätig. 1990 gründete er den Verlag Gerhard Wolf janus press und wurde 2003 zum Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Künste ernannt.

Dienstag, 17.5.2011

20 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Paul-Heinz Dittrich Kammermusik XIV »Journal d’une métamorphose structurelle« (2005). Lesung und Gespräch mit Michael Lentz, Valeri Scherstjanoi, Olaf Nicolai und Gerhard Wolf. Moderation Matthias Flügge. € 6/4. Das Veranstaltungsticket gilt zugleich für den Besuch der Ausstellung am 17.05.
www.adk.de/claus